Freizeitangebote Action am Niederrhein

Baggern, Draisine fahren, mit dem Ballon in die Luft steigen oder am Steuer eines Treckers sitzen – viele eher ungewöhnliche Freizeitangebote finden sich zwischen Kleve und Xanten.

Baggern, Draisine fahren, mit dem Ballon in die Luft steigen oder am Steuer eines Treckers sitzen — viele eher ungewöhnliche Freizeitangebote finden sich zwischen Kleve und Xanten.

Einen 1500 Quadratmeter großen Spielplatz für Männer gibt's in Straelen. Dort können sie ausleben, wovon sie als Kind schon geträumt haben: selber baggern mit einem echten Bagger. Dafür stehen ein Elf-Tonnen-Hydraulikbagger mit Löffel und ein Zwölf-Tonnen-Bagger mit Zweischalengreifer bereit. Nach kurzer technischer Einweisung kann man in einer Naturbodengrube ordentlich Sand bewegen, Gräben ziehen und Bäume umschichten.

Auch Geschicklichkeits-Stationen sind Teil des Geländes. Beim Wettkampf "Mann gegen Mann" treten zwei Hobby-Baggerführer gegeneinander an und spielen Bagger-Mikado. Dabei zählen Feingefühl, Präzision und Schnelligkeit. "Mann" ist übrigens nicht geschlechtsspezifisch zu verstehen — der Anteil an baggernden Frauen nimmt beständig zu. Ein Führerschein ist nicht nötig. Für die Begleitung der Baggerfahrer steht ein klimatisiertes Blockhaus mit Panoramablick auf die Baggergrube zur Verfügung. Denn gebaggert wird bei jedem Wetter, in der Regel freitags und samstags.

Am Niederrhein gibt's eine ganz besondere Art der Fortbewegung: Auf der alten Bahnstrecke Kleve-Nimwegen verkehrt die Grenzland-Draisine. Auf der Fahrrad-Draisine treten zwei der vier Passagiere in die Pedale, auf der Club-Draisine können neun bis 14 Personen (wobei vier treten) ihren Spaß haben. Zur Streckenwahl stehen die "Ausgiebige", eine zehn Kilometer lange Strecke von Kleve nach Kranenburg, oder die "Grenzenlose", eine etwa 5,5 Kilometer lange Strecke von Kranenburg ins niederländische Groesbeek.

Die 1863 eingeweihte und 1991 stillgelegte Strecke führt durch eine teils dornröschenartige Landschaft. Unterwegs gibt es für die Draisinen-Passagiere viel zu entdecken: die berühmten Klever Gärten, das Niedermoor Kranenburger Bruch, die beeindruckende Stifts- und Wallfahrtskirche in Kranenburg oder das charmante niederländische Städtchen Groesbeek mit dem nationalen Befreiungsmuseum.

Treckerfreunde gibt's nicht nur auf dem Lande. Aber dort finden sie ihr Paradies: In Sonsbeck gibt es das größte Traktoren- und Landtechnik- Museum Deutschlands. Auf dem Pauenhof an der Balberger Straße 72 werden in zehn Hallen 360 Traktoren deutscher und ausländischer Hersteller präsentiert, der älteste stammt von 1924, der jüngste von 1971, außerdem viele Landmaschinen. Wer bei so vielen Treckern selbst Lust aufs Treckerfahren bekommt — kein Problem: Im vier Hektar großen Park können nicht nur Erwachsene fahren, sondern auch Kinder. Die Motoren sind gedrosselt, so dass die Kinder mit gemütlichen sechs bis acht Kilometern in der Stunde durch den Park zockeln können. Der Pauenhof hat auch einen schönen Spielplatz — natürlich mit Traktoren. Wer nach so viel Action Abschalten möchte, der kann über den Niederrhein schweben — im Ballon. Nach dem Ballonfahrer-Motto "Glück ab und gut Land" geht es über Wälder und Felder, Flüsse und Seen. Dabei wird der ruhige Blick auf die Natur nur vom gelegentlichen Fauchen des Brenners unterbrochen.

(RP)
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