Damit geht eine Karriere der Superlative zu Ende, denn das majestätische Schiff hat in der internationalen Kreuzfahrt-Branche Maßstäbe gesetzt und ist der Stolz der britischen Traditionsreederei Cunard. Besonders beliebt war der Gigant aus Stahl immer auch in Deutschland.

Die "QE 2" lockte bei ihren Besuchen im Hamburger Hafen zehntausende Schaulustige an. Darum stattet sie ihren Fans auf der bereits stark nachgefragten Abschiedstour noch eine letzten Besuch ab. Am 10. Dezember dieses Jahres feiern Schiff und Besatzung in der Hansestadt Abschied von Deutschland. "Dazu werden wir nochmal eine große Party veranstalten. Das Schiff hat Deutschland viel Aufmerksamkeit zu verdanken", sagte ein Cunard-Sprecher.

Ihre Karriere als Passagierschiff beendet die "Queen Elizabeth 2" endgültig im November 2008 in Dubai. Nach Umbauten wird sie ab 2009 nahe "The Palm Jumeirah", einer von Menschenhand errichteten Insel, für immer als schwimmendes Luxushotel und Einkaufsparadies festmachen. Zudem soll ein Museum zur Geschichte des Ozeanriesen errichtet werden. "The Palm Jumeirah" ist eine künstliche Insel in Form einer Palme. Die Insel besteht aus Fels und Sand und soll die Küstenlinie Dubais verlängern.

"Wir sind sehr erfreut, dass das Erbe der legendären 'Queen Elizabeth 2' auch nach dem Ende ihrer Laufbahn als Passagierschiff für nachfolgende Generationen erhalten bleibt", sagte Carol Marlow, Präsidentin und geschäftsführende Direktorin von Cunard. Die schwimmende Stadt auf See ist schließlich der am längsten in Dienst gestellte Cunard-Liner in der 168-jährigen Reederei-Geschichte. "Es erfüllt mich mit Stolz, dass wir einer solchen Ikone ein neues Zuhause geben können", sagte Sultan Ahmed bin Sulayem, Vorstandsvorsitzender von Käufer Dubai World. Man wisse die Tradition des Schiffes zu schätzen und wolle diese auch pflegen.

Der Kreuzfahrer war im September 1967 mit großer Aufmerksamkeit von Queen Elizabeth II. getauft worden und absolvierte seine Jungfernfahrt zwei Jahre später auf der Strecke von Southampton nach New York. Seither unternahm der Luxusliner 25 Weltreisen, 800 Atlantiküberquerungen und begrüßte mehr als 2,5 Millionen Passagiere. Heimathafen ist Southampton.

Der Gigant aus Stahl ist an die 300 Meter lang und kann fast 1.800 Passagiere aufnehmen. Im September 2003 hatte das Schiff mit fünf Millionen gefahrenen Seemeilen einen Weltrekord aufgestellt. In den Jahren 1986/87 wurde es auf der Lloyd Werft in Bremerhaven umgebaut. Die "Queen Elizabeth 2" hat zwölf Decks und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 32,5 Knoten. Bei der normalen Reisegeschwindigkeit von 28,5 Knoten verbraucht sie 380 Tonnen Kraftstoff pro Tag.

Abschied mit Trauer

Vor allem prominente Schauspieler, Politiker und Wirtschaftsvertreter schätzen den Luxus an Bord. Zahlreiche Restaurants, individuell ausgestattete Kabinen, Kino und Theater lassen kaum einen Wunsch offen. Auf einer sechstägigen Atlantik-Überfahrt werden an Bord laut Cunard allein rund 16.000 Eier, etwa 1.800 Kilogramm frischer Fisch und etwa 12.000 Flaschen Bier verbraucht. Zudem trinken die Passagiere auf einer Tour 1.200 Flaschen Champagner, 1.850 Flaschen Wein und lassen sich 1.500 Hummer schmecken. Insgesamt gibt es 178 Kellner an Bord.

Unter der Flagge der britischen Reederei kreuzt derzeit neben der "Queen Elizabeth 2" auch noch die "Queen Mary 2", das längste und teuerste Kreuzfahrtschiff. Mit der "Queen Elizabeth 2" endet zwar eine eindrucksvolle Karriere, ein neues Schiff steht aber schon bereit. Im Dezember 2007 soll die "Queen Victoria", ein Luxusliner für 2.014 Passagiere, in Dienst gestellt werden.

Der Reederei dürfte der Abschied vom ehemaligen Vorzeigeschiff dennoch genauso schwer fallen wie den zahlreichen Schiffs-Fans, bei denen der Gigant seit Jahrzehnten hoch im Kurs steht. Aber das Schiff werde ja nicht verschrottet, sondern bleibe erhalten, sagte der Cunard-Sprecher. Trotzdem dürfte das für viele Fans des Luxusliners nur ein schwacher Trost sein.