Regeln beachten Kaminöfen richtig planen und nutzen

Berlin (rpo). Ein Kaminofen lässt sich meist auch nachträglich einbauen. Doch bevor Sie einfach einen Ofen kaufen, sollten Sie sich einige Informationen einholen. Denn nur bei richtiger Planung laufen die Abende vorm knisternden Feuer auch wirklich entspannt ab.

Moderne Kaminöfen heizen maßgeblich durch Strahlungswärme. "Diese wird von den Ofenteilen an den Raum abgegeben, nachdem sie sich durch die Verbrennung aufgeheizt haben", erklärt Johannes Steiglechner, Experte für Feuerungstechnik beim TÜV Süd. Anders als bei der klassischen Heizung, die mit so genannter Konvektionswärme arbeitet, erwärmt sich der Raum durch die Strahlung und nicht durch eine Luftströmung.

Der Vorteil: Die Strahlung funktioniert, ohne dass Staubpartikel oder Mikroorganismen aufgewirbelt werden. Der Nachteil: Die Wärme verteilt sich ungleichmäßiger, und spätestens beim Reinigen des Ofens werden in der Regel dann doch noch reichlich Partikel aufgewirbelt.

Über die benötigte Wärmeleistung informieren

Der große Trumpf des Kaminofens ist das besondere Ambiente, das er schafft. Allerdings: Nur ein richtig dimensionierter Ofen verbreitet wirklich angenehme Wärme. Daher der Tipp des Experten: Vor dem Kauf klären, wie viel Wärmeleistung benötigt wird.

Hilfreich ist hier ein Gespräch mit dem Schornsteinfeger. "Er kann zudem abschätzen, ob ein Einbau technisch machbar ist und weiß, welche Bestimmungen der Feuerungsverordnung des jeweiligen Bundeslands zu beachten sind", sagt Steiglechner. Darüber hinaus muss er zum Abschluss des Kaminofeneinbaus die sichere Abgasführung prüfen und bestätigen.

Belüftung ist wichtig

So können Kaminöfen etwa nur in Räumen installiert werden, die ausreichend belüftet sind. Für Häuser mit maschinellen Lüftungsanlagen sind spezielle, zusätzliche Sicherungsanlagen erforderlich.

Damit die kuschelige Wärme nicht zur Gefahr wird, sind Abstände zu brennbaren Materialien wie Holz oder Teppichen einzuhalten. Der Fußboden muss aus nicht brennbarem Material bestehen oder mit nicht brennbaren Materialien wie Fliesen, Stein oder Stahlblech abgedeckt werden. Die abzudeckende Fläche ist genau festgelegt: Sie muss vor der Ofenöffnung mindestens 50 Zentimeter und seitlich mindestens 30 Zentimeter betragen. Wichtig: Auch beim Einbau des Verbindungsstücks zwischen Kaminofen und Schornstein sind bestimmte Abstände zu brennbaren Baumaterialien einzuhalten.

Genau über das jeweilige Modell informiern

"Beim Kauf des Kaminofens sollte man darauf achten, dass ein Typschild vorhanden ist und die Abgaskennwerte angegeben sind", rät Steiglechner. Ebenfalls unerlässlich sind Informationen zu Fragen wie: Welche Brennstoffe dürfen in dem jeweiligen Modell verfeuert werden, wie ist es fachgerecht zu bedienen und zu reinigen? "Zudem sollte eine so genannte kalte Hand mitgeliefert werden, mit der sich die Griffe des Kaminofens sicher anfassen lassen", sagt der Fachmann. Wer wissen will, ob der Emissionsausstoß des Gerätes gering ist, achtet ferner auf Hinweise wie das DIN plus Zeichen.

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