Im Galopp zu Gold

Vom 11. bis zum 23. August sind die Spitzenreiter aller Nationen in Aachen zu Gast.

Im Galopp zu Gold
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

<p>Vom 11. bis zum 23. August sind die Spitzenreiter aller Nationen in Aachen zu Gast.

Das Trommeln der Pferdehufe bestimmt in den nächsten Wochen den Rhythmus der Kaiserstadt. Im Galopp erobern sie die Stadien, um Gold zu gewinnen. Die Spitzenreiter aller Nationen des Kontinents reisen vom 11. bis zum 23. August nach Aachen, um im Herzen Europas ihre Meister zu küren.

Es ist ein ehrgeiziges Projekt und eine Premiere, denn noch nie zuvor entschieden sich die Titelkämpfe in fünf Pferdesportdisziplinen an einem Ort. Nach dem Vorbild der Weltreiterspiele, die der Aachen Laurensberger Rennverein 2006 erfolgreich gestaltete, sind erneut Dressur- und Springspezialisten, Westernhelden, Voltigierer und Fahrer zu Gast in der Soers. Das große Stadion in unmittelbarer Nachbarschaft des Tivoli ist der Schauplatz spannender Wettkämpfe, in denen Sekunden, Zentimeter und kleinste Details über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Bejubelt von 40 000 Zuschauern dort einzureiten, um Höchstleistungen im Sattel zu zeigen, ist auch für den viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum alles andere als Routine. "Das geht wirklich unter die Haut. In Aachen werden alle Sportler gefeiert, die Deutschen ganz besonders und ich vielleicht wirklich noch einmal ein bisschen mehr. Ich spüre hier eine ganz besondere Woge." Der Kapitän der deutschen Spring-Equipe hat gemeinsam mit Bundestrainer Otto Becker eine Mission. "Wir kommen nach Aachen, um eine Medaille zu gewinnen." Titelverteidiger sind die Briten. Sie zählen zusammen mit den Niederländern und den Franzosen sicher zu den stärksten Konkurrenten der deutschen Mannschaft.

Großbritannien gegen die Gastgeber könnte auch im Viereck für goldene Momente sorgen. Denn erstmals treffen mit Totilas und Valegro zwei Stars aufeinander, die den Dressursport in den vergangenen Jahren dominiert haben. In der Mannschaftswertung zählen jedoch auch die niederländischen Nachbarn zu den Medaillenkandidaten. Die Erwartungen an die erfolgsverwöhnte deutsche Equipe sind hoch, dennoch kann es Matthias Rath kaum erwarten, mit seinem schwarzen Tänzer aufs Viereck zu galoppieren. "Die Vorfreude ist unbeschreiblich. Zum einen ist es für Totilas und mich super, überhaupt starten zu dürfen, denn die letzten Jahre waren wir bei keinem Championat dabei. Dann ist eine Europameisterschaft im eigenen Land immer besonders, aber dass es auch noch Aachen ist, das ist einfach das Größte." Wie bei der WM piaffieren und passagieren die Paare im Hauptstadion vor ganz großem Publikum. Eine solche Arena ist für die Reiter in Frack und Zylinder weltweit einmalig.

In das eigentliche Dressurstadion bringen die besten Cowboys jenseits der Prärie einen Hauch von Wildem Westen. Bereits 2006 begeisterten sie die Zuschauer mit schnellen Spins um die eigene Achse und rasanten Stopps im speziell präparierten Sand. Stephan Rohde verspricht auch diesmal ein Spektakel mit „hochkarätigen Reitern und Pferden. Die Reining-Prüfungen in Aachen werden eine Nummer für sich sein“, versichert der 28-Jährige aus Kamp-Lintfort, der für das deutsche Team in den Sattel von Smarty Diamond steigt: "Wir wollen natürlich das Beste – am liebsten Doppel-Gold."

Rund geht es auch bei den Voltigierern. Auf dem Rücken des galoppierenden Pferdes zeigen sie Akrobatik in Perfektion. Die Mannschaft des RSV Neuss-Grimmlinghausen bewegt sich dabei in einer anderen Dimension. Mit ihrer Kür möchte sich die Gruppe erneut an die Spitze turnen. Alles andere als die Titelverteidigung wäre für die amtierenden Welt- und Europameister eine Enttäuschung. Im Einzel geht dagegen für Christine Kuhirt schon mit der Teilnahme ein Traum in Erfüllung. "Es ist so unglaublich, dass ich es noch gar nicht realisiert habe", sagt die gebürtige Haanerin.

Einen Triathlon müssen die Vierspänner-Fahrer auf ihrem Weg zum Titel hinter sich bringen. Nach der Dressur wartet in der Formel 1 des Pferdesports der Hindernisparcours, danach müssen sie noch zum Marathon auf die Geländestrecke. Als Zugpferd der Deutschen Mannschaft steuert Christoph Sandmann sein Gespann auf Goldkurs. "Im eigenen Land den Titel zu holen, rundet den Erfolg erst richtig ab."

Der erste Höhepunkt ist die Eröffnungsfeier am 11. August im großen Stadion. Mehr als 1000 Mitwirkende in historischen Kostümen und 300 Pferde setzen die Geschichte des Pferdesports in Aachen in Szene. Wenn es um Siege und Niederlagen geht, dürfen auch die Helden nicht fehlen. Hans-Günther Winkler kehrt 60 Jahre nach seinem Weltmeistertitel in die Soers zurück, die er als sein reiterliches Wohnzimmer bezeichnet. Der 89-Jährige wird gespannt verfolgen, wer diesmal Gold gewinnt.

Gewinnspiel!

Unsere Zeitung verlost dreimal zwei Eintrittskarten (Sitzplätze Turkish Airlines Tribüne, Wert je Ticket 55 Euro) für die Eröffnungsfeier der Reit EM am Dienstag, 11. August, die an der Abendkasse auf den Gewinnernamen hinterlegt werden. Die Gewinner werden telefonisch benachrichtigt.

Also, einfach mitmachen und mit etwas Glück gewinnen! Wer unter 01379 886719 (50 Cent/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk abweichend) anruft, kann gewinnen. Oder SMS mit dem Kennwort "rp9", Leerzeichen, Ihrem Namen und Adresse an 1111 (ohne Vorwahl, 50 Cent/SMS)! Die Teilnahme ist erst ab 18 Jahren möglich. Der Teilnahmeschluss ist am 9. August, 24 Uhr.

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