Dressur-EM Deutsche Equipe auf Goldkurs

Göteborg · Die frühere Weltranglistenerste Helen Langehanenberg mit Damsey und Mannschafts-Olympiasiegerin Dorothee Schneider mit Sammy David junior haben für die deutsche Dressur-Equipe bei der EM in Göteborg die Goldspour gelegt.

 Helen Langehanenberg bedankt sich nach dem Ritt bei ihrem Pferd Damsey.

Helen Langehanenberg bedankt sich nach dem Ritt bei ihrem Pferd Damsey.

Foto: ap, PLU HL

Langehanenberg bekam bei ihrem Championats-Comeback nach fast drei Jahren Pause 74,986 Punkte, Schneider reihte sich mit 74,543 knapp dahinter ein. In der Teamwertung liegt Deutschland mit 149,529 Punkten vor Titelverteidiger Niederlande (143,642) und Dänemark (143,586).

Für Langehaneberg gab es nach ihrem gelungenen Comeback im A-Kader ein dickes Lob von Bundestrainerin Monica Theodorescu: "Helen hat geliefert, tiptop, das muss man erst mal so machen." Eine "wirklich gute Runde" sei es gewesen, fügte Theodorescu hinzu und klopfte der strahlenden Reiterin anerkennend auf die Schulter: "Präziser Galopp, sehr gute Pirouetten, das war schon mal was."

Die Zielsetzung ihrer Mannschaft in Göteborg ist für Theodorescu, selbst dreimal Mannschafts-Olympiasiegerin, so klar, dass sie eigentlich gar nicht darüber reden möchte. "Wenn man nicht gewinnen will, fährt man nicht zu einem Championat", sagte die 54-Jährige: "Wir sprechen überhaupt nicht von irgendwelchen Zielen." Immerhin: Ausgerechnet beim Heimspiel 2015 in Aachen hatten die deutschen Seriensieger den Niederlanden den Titel überlassen müssen, diese Schmach gilt es in Göteborg zu tilgen.

Beeindruckendes Comeback von Langehanenberg

Nach der WM 2014 in der Normandie hatte Helen Langehanenberg ihr von Vielseitigkeits-Europameisterin Ingrid Klimke ausgebildetes Erfolgspferd Damon Hill verloren, da die Besitzer sich nicht mit ihr und dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) einigen konnten. Ein Jahr später brachte Langehanenberg, 2012 in London Olympiazweite mit der Mannschaft, ihre Tochter zur Welt. Sie rutschte mangels Beritt und angesichts ihrer Babypause aus dem A-Kader, nun gelang ihr in Göteborg ein beeindruckendes Comeback mit dem Versprechen auf weitere Großtaten.

Ein wesentlicher Faktor ist ihr vierbeiniger Teamkollege, im Februar 2016 übernahm die zweimalige Weltcupsiegerin den heute 15 Jahre alten Damsey. "Er ist natürlich wieder ein Jahr älter geworden, aber ich hatte heute das Gefühl, er sei zwei Jahre jünger", sagte Langehanenberg nach ihrem gelungenen Debüt in Göteborg: "Und er hat noch immer nicht sein ganzes Potenzial ausgeschöpft." Langehanenberg hatte sich beim CHIO im Juli in Aachen für die EM-Equipe empfohlen.

Am Mittwoch setzen aus der goldenen Olympia-Equipe von Rio Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Cosmo und die sechsmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold den Schlusspunkt unter den Team-Wettbewerb. Die Einzelmedaillen werden im Grand Prix Special am Freitag und in der Kür am Samstag vergeben.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort