100.000 Darmkrebsfälle weniger in acht Jahren Krebsvorsorge: Darmspiegelung rettet Leben

Heidelberg (RPO). Die Darmspiegelung zur Krebsvorsorge ist nach Ansicht von Experten ein Erfolg. Seit Einführung der Früherkennungsuntersuchung vor acht Jahren seien in Deutschland fast 100.000 Darmkrebsfälle verhütet worden, erklärte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Freitag in Heidelberg.

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Weitere knapp 50.000 Fälle seien in einem frühen, heilbaren Stadium entdeckt worden. "Diese großen Effekte sind umso erstaunlicher, als nur etwa drei Prozent der Berechtigten pro Jahr am Früherkennungsprogramm teilnehmen", erklärte Hermann Brenner, Epidemiologe am Deutschen Krebsforschungszentrum. Würden mehr Menschen das Früherkennungsangebot nutzen, ließen sich nach seinen Angaben noch mehr Darmkrebsfälle in Deutschland verhindern.

Darmkrebs entsteht langsam. Die Vorstufen brauchen meist viele Jahre, um sich zu einem gefährlichen Karzinom zu entwickeln. Sie sind bei einer Darmspiegelung, der so genannten Koloskopie, gut zu entdecken und können noch während der Untersuchung entfernt werden.

Seit Oktober 2002 ist die Darmspiegelung Bestandteil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Ab dem 50. Lebensjahr können sich Versicherte auf verstecktes Blut im Stuhl testen lassen, ab dem 55. Lebensjahr wird auch eine kostenlose Darmspiegelung angeboten.

(AFP/jre)
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