Neue Rangliste Deutsche holen bei den Öko-Autos auf

Berlin (RPO). Mit ihren Hybrid-Autos haben die Japaner bei den umweltfreundlichsten Pkw die Nase in Deutschland weiter vorn. Doch die Klimadiskussion hat auch in die heimische Branche Bewegung gebracht.

2007: Die Top Ten der Umwelt-Rangliste
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2007: Die Top Ten der Umwelt-Rangliste

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Foto: Hersteller

Wie die neueste Auto-Umweltliste 2007/2008 des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) zeigt, holen die Deutschen vor allem bei den Kompaktwagen und Familienautos deutlich auf. Der Grund sind spritsparende Innovationen wie BlueMotion-Antrieb und Direktschaltgetriebe (DSG) bei VW oder Bremsenergie-Rückgewinnung und Start-Stop-Automatik der neuen EfficientDynamics-Modelle von BMW, die bei zahlreichen ab Herbst lieferbaren Modellvarianten erhältlich sind.

Bei den sparsamen, schadstoffarmen und leisen Pkw liegen der Honda Civic und der Toyota Prius mit Hybrid-Technik (Kombination von Verbrennungs- und Elektroantrieb) wie im Vorjahr an der Spitze. Von den deutschen Modellen schaffte es erneut nur der VW Polo Diesel BlueMotion mit Rang 7 in die Top Ten.

Saubere Kompakt- und Familienautos

Punkten konnten jedoch die deutschen Hersteller vor allem bei den Kompakt- und Familien-Pkw. Im Ranking der Kompakten landeten der VW Golf mit dem 1.4 TSI-Ottomotor und Siebengang-DSG, der Audi A3 1.9 TDIe/Sportback und der erstmals vorgestellte VW Golf BlueMotion auf den Rängen zwei und drei. Bei den größeren familientauglichen Wagen schaffte es der BMW-Kombi 318d Touring als Zweiter aufs Siegertreppchen, weitere Ford- und BMW-Modelle landeten dort unter den ersten Zehn.

Die Top Ten aller Modelle liegen wie die zehn besten Kompaktwagen und die Familienautos mit ihrem durchschnittlich Kohlendioxid (C02)-Ausstoß bereits unter dem von der EU ab 2012 vorgesehenen Grenzwert von 130 Gramm je Kilometer, hob der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen, hervor. Zwar sei man von diesem Grenzwert noch weit entfernt. Die Liste belege aber, dass der Klimaschutz "machbar" und Jammern der Industrie über zu hohe Anforderungen "überflüssig" sei. Jedoch müssten Autohersteller und Käufer deutlich mehr Anreize erhalten, um komplett auf spritsparende Modelle umzusteigen.

Strenge Grenzwerte festlegen

Die Politik müsse dazu "strenge, fahrzeugspezifische Grenzwerte festlegen", forderte Lottsiepen. Nötig sei eine Umstellung der Kfz-Steuer vom Hubraum auf Abgas-Grenzwerte, um spritfressende Autos stark zu belasten und umweltfreundliche Pkw zu entlasten. Auch sollte eine vergleichende Kennzeichnung des Pkw-Spritverbrauchs eingeführt, die steuerliche Absetzbarkeit von Dienstwagen nach dem CO2-Ausstoß bemessen und ein Tempolimit von 120 Stundenkilometern auf Autobahnen eingeführt werden.

Autokäufern empfahl der VCD, stärker auf Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß sowie vielseitige Nutzbarkeit zu achten. Für Campingurlaub oder sperrige Güter sei ein Mietwagen oft günstiger. Bei Diesel-Pkw sollte man einen geschlossenen, vollwertigen Partikelfilter wählen, der mehr krebsfördernde Partikel zurückhalte als ein offener Filter oder viele Nachrüstmodelle. Der smart Diesel mit dem geringsten CO2-Ausstoß (88 mg/km) sei so nicht in der Liste zu finden, weil er noch "Abgastechnik von vorgestern" habe.

(afp)
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