Ostalgische Gefühle 50 Jahre Trabi: Geliebt, verlacht, gehasst

Düsseldorf (RPO). Wer erinnert sich nicht? Zu Tausenden schlängeln sich Trabi-Karawanen 1989 über die innerdeutschen Grenzübergänge, werden freudig mit Sekt begrüßt. Sie haben ihren festen Platz in der deutschen Geschichte. In diesen Tagen werden ostalgische Gefühle wach: Der Trabant feiert seinen 50. Geburtstag.

Die verrücktesten Trabis der Welt
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Foto: ddp

Geliebt, verlacht, gehasst: Es konnte noch so derb über die kantige "Rennpappe" gescherzt werden; froh war, wer überhaupt einen der stinkenden Zweitakter besaß. Das klassische DDR-Gefährt aus dem VEB Sachsenring Zwickau erlaubte Ausflüge und Urlaube an die Ostsee oder ins Erzgebirge.

Gepresste Baumwollabfälle machten 1957 in der DDR aus der Not eine Tugend. An Blech fehlte es. Stattdessen formten die Ingenieure für den neuen SED-Volkswagen eine Karosserie aus so genanntem "Duroplast". In der ersten Nullserie wurden in Zwickau 50 Fahrzeuge namens P 50 gebaut. Mit seinen 500 ccm und 18 PS war der Kleine für die damaligen Verhältnisse gar nicht so schwach auf der Brust.

P 601 mit Heckflossen

Ab 1964 lief der populäre P 601 vom Band, der sich bis heute als der klassische Trabi ins Bewusstsein eingeprägt hat. Auf die "Heckflossen" nach US-Muster und dem Mercedes-Vorbild aus Westdeutschland waren die DDR-Bürgen seinerzeit mächtig Stolz. Das Problem: Nach und nach kam der volkseigene Betrieb mit der Produktion nicht nach, so dass es jahrelange Wartezeiten gab.

Außerdem wurden im Laufe der weiteren Jahre technischen Entwicklungen komplett verschlafen. Die Autobauer konstruierten zwar fleißig. Es gab späte Versuche aus den 80er Jahren, Polo-Motoren in eine "geliftete" Version einzusetzen. Es gab Pläne für einen P 603. Wirkliche Alltagsreife erreichte bis zur Wende aber kein neuer Trabant mehr.

Treue Fangemeinde

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