Baujahr 1998 Peugeot 406 Coupé

Peugeot 406 Coupé / Baujahr 1998

Peugeot 406 Coupé / Baujahr 1998

Im elitären Kreis der Mittelklasse-Coupés will auch Peugeot mitmischen. Die Plattform für den eleganten Franzosen bildet die 406-Baureihe. Das Coupé gibt es mit 2-1-Vierzylinder oder mit einem neuen 3-1-V6. Wir fuhren das Basismodell in Premium-Ausstattung.

Ausstattung

ABS, 2 Airbags, elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorn, Zentralverriegerung mit Fernbedienung, Regensensor und Audiuanlage sind Serie. Die 6.000 DM kostende Premium-Ausstattung enthält u. a. auch (in Klammern die Einzelpreise) elektr. verschiebbare Ledersitze (3.050) und Klimaanlage (2.450). Ein elektr. Schiebedach kostet 1.425, Metallic 705, Automatik 2.450 DM. Der Testwagen war tadellos verarbeitet.

Fahrleistung

Unter der flachen Motorhaube steckt der bekannte 2-l-Vierventiler, der 132 PS (97 kW) bei 5.500 U/min leistet. Damit soll das Coupe den Spurt auf Tempo 100 in 10,5 sek und 205 km/h Höchstgeschwindigkeit schaffen. Doch mit diesen Angaben griff das Werk zumindest für den Testwagen etwas zu hoch. Sein Motor nahm zwar vom Antritt weg brav Gas an, brauchte aber eifrige Schaltunterstützung, um das leer 1.340 kg wiegende Auto (Zuladung = + 395 kg) an Steigungen und bei Überholvorgängen auf Trab zu halten. Da halfen auch die kurz gewählte Gesamtübersetzung (4,16) und die gut angepaßten Gänge (4. = 1,05, 5. = O,83) nicht viel.

Fahrverhalten

Wie die Limousine völlig unproblematisch zieht der Fronttriebler seine Spur, bleibt auch in Kurven leicht untersteuernd jederzeit beherrschbar, zeigt lediglich bei voller Zuladung geringe Lastwechsel-Reaktionen. Im unteren Drehzahlbereich etwas schwergängig arbeitet die Zahnstangen-Servolenkung. Der ABS-Bremsanlage ist mehr Standfestigkeit zu wünschen. Beim Rangieren im Stadtverkehr schränkt der große Wendekreis (12 m) die Handlichkeit beträchtlich ein.

Karosserie

Für die Optik des Coupés verließ sich Peugeot nicht auf eigene schöpferische Kraft, sondern bediente sich (einmal mehr) der Kreativität des italienischen Blechschneiders Pininfarina, der auch die komplette Fertigung übernahm. Wie Schlitzaugen geformte Scheinwerfer, ein schmaler Lufteinlaß, sanft zum Heck aufsteigende Linienführung und schräg angesetzte Rückleuchten sind attraktive Attribute für einen Platz ganz vorn in der SchÖnheitskonkurrenz. Im Vergleich zur Limousine ist der Beau bei gleichem Radstand (277 m) in der Länge um 6 cm auf 4.762 m gewachsen, die Höhe wurde um 5 cm auf 1,35 m zugunsten der Form reduziert. Das spüren die Fondpassagiere an der eingeschränkten Kopffreiheit. Davon abgesehen bietet diese Karosserie jedoch vier Insassen ein für den flotten Schnitt komfortables Raumangebot. Auch die 390 I Fassungsvermögen des Kofferraums der sich mittels vorklappbarer Rückenlehnen vergrößern läßt, sind für diese Klasse ordentlich. Die Übersichtlichkeit zu den Seiten ist gut, nach vorn und hinten lassen sich die Ausmaße aber nur erahnen: Preis der sanft abfallenden Karosserielinie.

Komfort

Die straffe Abstimmung von Federn und Dämpfern ist einem sportlichen Fahrzeug angemessen. Lange Bodenwellen werden ohne Nachschaukeln ausgebügelt, nur auf kurz hintereinander folgenden Querrillen ist leichtes Stuckern feststellbar. Die körpergerecht geformten Sitze stammen ebenfalls von Pininfarina. Die Optik der Karosserie setzt sich im Innenraum mit einem schwungvoll gestalteten Cockpit fort, in dem die Rundinstrumente mit Chromeinfassung und der Leder mit Aluminium kombinierende Schaltknauf gute Figur machen. Funktional etwas überfrachtet sind die Stockhebel beiderseits der Lenksäule - ein dritter soll das sehr tief eingebaute Radio leichter bedienen helfen. Die Schaltung überzeugt mit präzisen, kurzen Wegen. Bei der Geräuschentwicklung übertrifft der Fahrtwind den grummelnden Motor.

Wirtschaftlichkeit

45.900 DM für die Basisversion des 406 Coupes (Premium= 51.900) sind in diesem Marktsegment ein attraktiver Preis. Bei BMW beginnt die Skala für das 320i-Coupe bei 52.800, bei Mercedes für den CLK bei 55.890 DM. Unangemessen war der Verbrauch des Testwagens mit durchschnittlich 10,8 l/100 km Super. Jahressteuer dank D3-Norm nur 240 DM, Haftpflicht = Typklasse 17, Vollkasko = 24, Teilkasko = 34 (!). Der Wiederverkaufswert bleibt abzuwarten.

Fazit

Schick ist diesem Franko-Italiener nicht abzusprechen: ein Auto für Boulevard-Bummler.

Bewertung

Karosserie: ++
Fahrleistung: 0
Fahrverhalten: 0
Komfort/Bedienung: +
Ausstattung: +
Wirtschaftlichkeit: 0

(rp)
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