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Vorab keine Chance auf Einspruch Microsoft startet Street-View-Klon

München/Leipzig (RPO). Beim geplanten Straßenbilderdienst von Microsoft wird es keinen Vorabwiderspruch geben. Ein Online-Widerspruch nach Veröffentlichung einer Aufnahme auf "Bing Maps Streetside" werde aber binnen 48 Stunden bearbeitet werden, sagte ein Microsoft-Sprecher. Der Konzen beginnt im Mai mit Kamerafahretn durch Deutschland.

Google Street View: die größten Pannen und Lacher
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Die größten Google-Street-View-Lacher

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Foto: meedia.de

Mit dieser Regelung halte sich Microsoft an den kürzlich unterzeichneten Datenschutz-Kodex für sogenannte Geodatendienste. Die nachträgliche Löschung von Aufnahmen von Hausfassaden sei die "verbraucherfreundlichste Lösung", sagte der Sprecher.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat keine Einwände gegen den deutschen Geodatendienst des Software-Riesen Microsoft. Positiv sei, dass Microsoft freiwilligen eine Löschmöglichkeit denjenigen anbiete, die nicht in dem Internet-Angebot erscheinen wollten, sagte Aigner am Mittwoch Reuters. "Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie nicht hinter dem zurückfallen, was Google schon gewährleistet."

Der Internetriese Google bietet bei seinem Straßenfoto-Dienst an, die Abbildung ihrer Häuser schon vor der Veröffentlichung im Internet zu verhindern. "Das ist der Wunsch, der mir nicht erfüllt wurde, schade.", sagte Aigner.

Datenschützer unzufrieden

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar dagegen forderte in der "Leipziger Volkszeitung", Betroffene müssten bereits vor Veröffentlichung ihrer Daten im Internet ein Recht zum Widerspruch haben. Der Fall Microsoft zeige, dass der Datenschutz-Kodex als Selbstregulierungszusage der Branche nicht ausreiche, kritisierte er.

Microsoft beginnt im Mai in Deutschland mit den Kamerafahrten für seinen Straßenbilder-Dienst. Als erstes will das Software-Unternehmen Straßenzüge und öffentliche Plätze in den bayerischen Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen und Augsburg aufnehmen.

Anschließend sollen die Kameraautos durch etwa 50 Städte und Regionen in ganz Deutschland fahren. Das erste deutsche Bildmaterial des Dienstes "Bing Maps Streetside" soll laut Microsoft voraussichtlich im Sommer in den Kartendienst der Microsoft-Suchmaschine Bing integriert werden.

Im vergangenen Jahr hatte der Internetriese Google seinen Straßenbilderdienst "Street View" gestartet. Angebote dieser Art sind vor allem bei Datenschützern umstritten, weil sie nach deren Ansicht private Details über das Wohnumfeld von Menschen verraten. Nach massiven Protesten hatte Google in Deutschland Verbrauchern daher die Möglichkeit eingeräumt, schon vor dem Start des Internetdienstes ihr Haus unkenntlich machen zu lassen.

(AFP/Reuters)
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