Fotos und Live-Updates Frau twittert die Geburt ihres Babys

Viele Tabus gibt es in Sozialen Netzwerken nicht mehr. Eine Frau aus Los Angeles hat jetzt eines der letzten gebrochen. Ruth Iorio twitterte die Geburt ihres Kindes - live und mit Fotos.

 Dieses Foto zeigt Ruth Iorio und ihr Kind unmittelbar nach der Geburt. "Ich gebar mit einem Knie unten und einem Bein oben, um das Becken zu öffnen", schreibt sie dazu.

Dieses Foto zeigt Ruth Iorio und ihr Kind unmittelbar nach der Geburt. "Ich gebar mit einem Knie unten und einem Bein oben, um das Becken zu öffnen", schreibt sie dazu.

Foto: Twitter/Ruth Fowler

Unter dem Hashtag #ruthhomebirth hält Ruth Iorio, die unter ihrem Mädchennamen Ruth Fowler twittert, die Welt über jeden Schritt der Geburt auf dem Laufenden. Sie will ihr Kind mit Hilfe einer Hebamme zu Hause zur Welt bringen. Am 25. Dezember setzen bei der gebürtigen Britin die Wehen ein. Um 8 Uhr abends hätten die Kontraktionen begonnen, berichtet Ruth Iorio ihren Twitter-Followern, wenig schmerzhaft, 30 Sekunden lang und in einem Abstand von 2,5 Minuten. Sie habe ihre Hebamme angerufen und ihr erzählt, dass sie gerade das Haus putze.

Contractions started at about 8pm. Mild, 30 secs long, 2.5 mins apart. Called doula and told her I was cleaning the house #ruthshomebirth

In den folgenden Stunden berichtet die junge Frau über jede Einzelheit der Geburt. "Habe endlich meinen Schleimpfropfen verloren. Doula (die Hebamme, Anm. d. Red.) ist angekommen. Das tut verdammt weh".

Finally lost my mucus plug. Doula arrived. This shit fucking hurts. #ruthshomebirth

Völlig offen schildert die gebürtige Britin ihren Followern auch die unangenehmen Randerscheinungen einer Geburt. "Die Wehen haben sich verlangsamt, deshalb ruhe ich mich auf dem Bett aus. Aber fiese Rückenschmerzen. Und warum sagt einem niemand, dass dein Poloch wie die Hölle schmerzt?"

Contractions slowed so resting on bed. But nasty back labor. And why does no one say your asshole aches like hell too? #ruthshomebirth

Schließlich veröffentlicht Iorio ein Foto, das sie und ihren Sohn Nye nur wenige Minuten nach der Geburt zeigt. Darauf ist die Mutter völlig nackt zu sehen, ihr Körper ist noch in der Haltung, die sie in der letzten Phase der Geburt eingenommen hatte. "Ich gebar mit einem Knie unten und einem Bein oben, um das Becken zu öffnen, schreibt sie dazu. Kurz nach der Hausgeburt musste die junge Frau doch noch ins Krankenhaus fahren, weil es Komplikationen mit der Nachgeburt gab und sie unter anderem Bluttransfusionen erhalten musste.

Iorio ist Schriftstellerin und beschreibt sich selbst in ihrem Twitter-Profil als "radikal". Sie habe mit ihrer Aktion die Schönheit einer Geburt demonstrieren und gleichzeitig ein Zeichen für Hausgeburten und die wichtige Arbeit der Hebammen setzen wollen, sagte sie dem britischen Telegraph. Das Twittern habe sie bei der Geburt nicht gestört, sondern ihr sogar geholfen. "Ich bin eine Schriftstellerin. Das Twittern half mir, mich zu konzentrieren", berichtet sie der Zeitung.

(jco)
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