Französische Tochterfirma WestLB verkauft Banque d'Orsay
Düsseldorf (RPO). Die WestLB verkauft ihre französische Tochter Banque d'Orsay an die französische Finanzgruppe Oddo Cie. Der endgültige Vollzug der Transaktion sei noch für 2010 vorgesehen, teilte die Landesbank am Dienstag in Düsseldorf mit.
Chronik der WestLB-Krisen
Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Durch den Verkauf der Banque d'Orsay konzentriere sich die WestLB weiter auf ihr Kerngeschäft und setze gleichzeitig eine Auflage der Europäischen Kommission um. Der Transaktion müssen noch die zuständigen Behörden und Gremien zustimmen.
Die Banque d'Orsay Gruppe ist den Angaben zufolge in den Bereichen Investment Banking, Asset Management und Private Banking aktiv. Sie zähle gegenwärtig 100 Mitarbeiter. Im Asset Management betrage das verwaltete Vermögen rund 2,5 Milliarden Euro, die Einlagen im Private Banking beliefen sich auf rund 500 Millionen Euro.
Bei Oddo Cie handelt es sich den Angaben zufolge um eine in Familienbesitz befindliche Finanzgruppe mit 770 Mitarbeitern. Sie habe per 31. Dezember 2009 über ein Eigenkapital von 308 Millionen Euro verfügt.
Die WestLB war in der Finanzmarktkrise ins Taumeln geraten und konnte nur durch Milliardenhilfen stabilisiert werden. Als erste Bank lagerte das Institut Ende April Vermögenswerte in Höhe von 77 Milliarden Euro in eine sogenannte Bad Bank aus. Nach der Ausgliederung der als nicht-strategisch angesehenen Aktivitäten soll der Rest der WestLB als Kernbank fortgeführt und muss bis Ende 2011 weiterverkauft werden. Dies hatte die EU-Kommission bei der Genehmigung von Staatshilfen zur Auflage gemacht.
