67 Millionen Euro Gewinneinbruch bei der WestLB

Düsseldorf (RPO). Belastet von Marktwertverlusten bei Staatsanleihen und vergleichbaren Aktiva hat die Westdeutsche Landesbank (WestLB) im ersten Halbjahr 2010 deutlich schlechter als im Vorjahreszeitraum abgeschnitten. Wie die Landesbank von Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, fiel der Konzerngewinn auf 67 Millionen Euro (Vorjahr: 224 Millionen Euro), da Bewertungseffekte das Handelsergebnis auf minus 334 Millionen Euro drückten.

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Der Konzerngewinn basiert maßgeblich auf den zugleich stabilen Erträgen aus dem Kundengeschäft. WestLB-Chef Dietrich Voigtländer sprach von einem "respektablen Ergebnis".

Die WestLB war in der Finanzmarktkrise ins Taumeln geraten und konnte nur durch Milliardenhilfen stabilisiert werden. Als erste Bank hatte das Institut Ende April Vermögenswerte in Höhe von 77 Milliarden Euro in eine sogenannte Bad Bank ausgelagert. Nach der Ausgliederung der als nicht-strategisch angesehenen Aktivitäten soll der Rest der WestLB als Kernbank fortgeführt und muss bis Ende 2011 weiterverkauft werden. Dies hatte die EU-Kommission bei der Genehmigung von Staatshilfen zur Auflage gemacht.

"Auf den anstehenden Eigentümerwechsel ist die Bank gut vorbereitet. Uneingeschränkten Vorrang hat dabei weiterhin die Einbringung der WestLB in den Konsolidierungsprozess der Landesbanken", sagte Voigtländer weiter zum Halbjahresergebnis. Die neue rot-grüne Landesregierung will bei der Abwicklung der WestLB erneut Fusionen mit anderen Landesbanken vorantreiben. Eine Zerschlagung des Instituts soll es nicht geben.

Haupteigentümer der krisengeschüttelten WestLB sind die beiden Sparkassenverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Das Land Nordrhein-Westfalen hält direkt und indirekt etwa 48 Prozent.

(DDP/born)
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