Mangelnde Unterstützung WestLB-Chef Hilgert tritt zurück

Düsseldorf (RPO). WestLB-Chef Heinz Hilgert ist aus Ärger über die mangelnde Unterstützung der Eigentümer bei der Auslagerung riskanter Wertpapiere zurückgetreten.

"Es gibt keine angemessene Unterstützung der maßgeblichen Eigentümer für die Auslagerung riskanter Wertpapiere", sagte Hilgers am Montag bei der Verkündung der Quartalszahlen. Die West LB muss erneut riskante Wertpapiere in Höhe von rund 80 Milliarden Euro aus ihren Büchern nehmen und bittet dafür ihre Eigentümer, das Land NRW und die Sparkassen, um fünf Milliarden Euro an Garantien. Dagegen hatten sich die Sparkassen bislang gewehrt.

Der ehemalige DZ-Bank-Vorstand Hilgert hatte den Posten bei der WestLB am 1. Mai als Nachfolger von Interims-Chef Alexander Stuhlmann übernommen. Die drittgrößte Landesbank war in den vergangenen Jahren sowohl wegen Fehlspekulationen als auch der US-Finanzmarktkrise in die Krise geraten.

Bei seinem Amtsantritt wurde Hilgert vom Aufsichtsrat noch als "Mann der Gestaltung" gelobt. Dem Manager wurde große Erfahrung in der erfolgeichen Neuausrichtung von Geschäftsmodellen attestiert. Zudem verfüge er über "besondere Kompetenzen bei Fusionen und der Restrukturierung bankbetrieblicher Prozesse", hieß es damals.

Die EU-Kommission hatte der krisengeschüttelten Bank erst vergangene Woche harte Einschnitte verordnet. Die WestLB muss ihr Geschäftsvolumen nach dem Willen der Brüsseler Wettbewerbshüter in den nächsten Jahren halbieren. Außerdem soll das Geldinstitut bis Ende 2011 in einem offenen Bieterverfahren verkauft werden. Es könnte dann auch von Privatbanken übernommen werden.

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