Korruptions-Skandal bei MAN Piech macht Ermittlungen zur Chefsache

München (RPO). In die Korruptionsermittlungen beim Münchner Lastwagenhersteller MAN schaltet sich einem Medienbericht zufolge nun auch Autopatriarch Ferdinand Piech ein. Der Porsche-Erbe, der die Aufsichtsräte von MAN und dessen Großaktionär VM leitet, wolle sich selbst um die Angelegenheit kümmern.

 Der Porsche-Erbe Ferdinand Piech, der die Aufsichtsräte von MAN und dessen Großaktionär VM leitet, will sich zukünftig persönlich um die Korruptionsermittlungen kümmern.

Der Porsche-Erbe Ferdinand Piech, der die Aufsichtsräte von MAN und dessen Großaktionär VM leitet, will sich zukünftig persönlich um die Korruptionsermittlungen kümmern.

Foto: AP, AP

Piech wolle dies nicht allein dem MAN-Chef Hakan Samuelsson überlassen, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Ein MAN-Sprecher kommentierte den Bericht am Montag nicht.

Am Wochenende hatte der Korruptionsverdacht bei MAN erste personelle Konsequenzen in der Vorstandsebene der Nutzfahrzeugtochter nach sich gezogen. Der dortige Vertriebsvorstand Peter Erichreineke hatte sein Amt für die Dauer der Ermittlungen gegen ihn niedergelegt.

Im Visier der Fahnder sind mehr als 100 Mitarbeiter von MAN und Kunden sowie letzteren nahestehende Personen. MAN soll mit verbotenen Provisionszahlungen an Einkäufer sowie deren Freunde und Verwandte seinen Absatz angekurbelt haben. Im Inland soll dabei laut Münchner Staatsanwaltschaft eine Million Euro geflossen sein, im Ausland ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag.

Die verdächtigen Zahlungen waren durch einen Hinweis des Finanzamtes aufgeflogen, wie die Staatsanwaltschaft erklärt. Laut "SZ" waren die Finanzbeamten stutzig geworden, weil Provisionen ohne Mehrwertsteuer an Privatpersonen gezahlt wurden. Die Staatsanwaltschaft wollte dies nicht kommentieren.

(AP)
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