Weitere Mindestlöhne möglich Von der Leyen erwartet deutliche Lohnzuwächse

Saarbrücken (RPO). Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) rechnet für 2011 mit deutlichen Einkommenszuwächsen bei den Beschäftigten. Sie zeigte sich außerdem offen für weitere Mindestlöhne.

"Ich bin der festen Überzeugung, dass das Lohnniveau in diesem Jahr spürbar steigen wird. Schon allein deshalb, weil weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen", sagte von der Leyen der "Saarbrücker Zeitung". Die Drohung mit Massen anderer Bewerber funktioniere immer seltener. "Vor drei Jahren hat die Politik noch für Lehrstellen geworben. Heute sind viele davon verwaist, weil Bewerber fehlen."

Zugleich zeigte sich die CDU-Politikerin offen für weitere branchenspezifische Mindestlöhne. Als richtiger Weg zu begrüßen seien Lohnuntergrenzen, die Arbeitgeber und Gewerkschaft einer Branche selbst aushandelten und die dann von der Politik wie kürzlich für den Pflegbereich für allgemein verbindlich erklärt würden.

Die allermeisten Branchen seien durch ihr Tarifgefüge geschützt. "Sorgen macht mir die Zeitarbeit, bei der ein Import ausländischer Billigtarifverträge nach Deutschland droht", sagte von der Leyen. "Stundensätze von drei bis vier Euro würden die Lohnspirale tatsächlich nach unten drücken. Deshalb plädiere ich für eine Lohnuntergrenze in der Zeitarbeit", sagte die Ministerin.

(apd/jre)
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