Neue Probleme für Ursula von der Leyen

Gerade hat Ursula von der Leyen damit begonnen, neue Leitplanken für den Umgang der Bundeswehr mit der Traditionspflege zu geben, um "Maßstäbe für das eigene Handeln" zu haben, da stehen diese Maßstäbe auch außerhalb der Tradition in Frage. Wer Wettkämpfe mit Tierschädeln veranstaltet und für den Sieger Sex mit einer dafür gebuchten Frau auslobt, hat die Spielregeln nicht verstanden. Und wer dazu noch rechtsextremistische Musik hört, ist dabei, seinen Eid auf die Demokratie zu brechen. Sollten KSK-Soldaten den Hitlergruß gezeigt haben, hätte die Elitetruppe mehr als bloß ein "Haltungsproblem".

Kompliziert scheinen die Umstände bei den Marschopfern von Munster. Multiorganversagen als Obduktionsergebnis bei dem verstorbenen Soldaten hat noch nicht geklärt, wie es dazu kommen konnte. Dass aber gleich elf Soldaten Schaden nahmen, richtet den Blick von deren Konstitution und Verhalten auf ihre Vorgesetzten. Zur Strafe für fehlende Utensilien sechseinhalb Kilometer Extra-Marsch, teils im Laufschritt und unterbrochen von Liegestützen - das klingt mehr nach unverhältnismäßigem Schleifen als nach plausibler Ausbildung. Auch hierfür müssen die Leitplanken überprüft werden.

(may-)
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