VW Piech-Abwahl wird immer unwahrscheinlicher

Frankfurt/Main (rpo). An ihm haben sich schon so einige die Zähne ausgebissen und es scheint, als würden seine Gegner erneut den Kürzeren ziehen: Trotz der jüngsten Kritik muss der Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech offenbar nicht um seinen Posten bangen. Nach Medienberichten stünden zehn Arbeitnehmer-Vertreter in dem 20-köpfigen Gremium geschlossen hinter Piech.

Der Aufsichtsratschef war wegen des Einstieges von Porsche bei VW unter Druck geraten, weil er auch Anteilseigner des Sportwagenherstellers ist.

Piech will nach eigener Aussage auf jeden Fall bis zum Ende seiner Amtszeit 2007 bleiben. "In meiner Karriere haben schon einige versucht, mich rauszudrängen", sagte er dem "Spiegel". Es sei aber noch keinem gelungen. Dem Bericht zufolge wollen Piechs Kritiker ihn am Montag zum freiwilligen Verzicht bewegen. Als Nachfolger sei der frühere Siemens-Chef Heinrich von Pierer im Gespräch.

Porsche will noch im Oktober seinen Anteil an den VW-Stammaktien auf 18,53 Prozent erhöhen und würde damit zum größten Aktionär aufsteigen. Der Sportwagenhersteller strebt mehrere Sitze im Aufsichtsrat an.

Rolle von Piech immer wieder kritisiert

Die Rolle von Piech als Chef des Aufsichtsrates war immer wieder kritisiert worden, weil er nicht nur Porsche-Miteigentümer ist, sondern auch Miteigentümer der österreichischen Porsche-Holding, die in Österreich und weiten Teilen Osteuropas die Rechte am Vertrieb von VW-Fahrzeugen hat. Damit hat Piech auch persönlich Interessen bei VW, was nach dem Corporate Governance Kodex problematisch sein könnte.

Laut "Spiegel" hat VW-Chef Bernd Pischetsrieder Porsche unterdessen angeboten, einen zusätzlichen Anteil von 3,4 Prozent der VW-Aktien zu kaufen. VW könne eine Kapitalerhöhung durchführen und dabei andere Anteilseigner ausschließen.

Porsche will mit seinen Engagement bei VW nach eigenen Angaben eine feindliche Übernahme des Wolfsburger Autobauers verhindern. Sein Engagement begründete der Sportwagenhersteller damit, dass Volkswagen ein bedeutender Entwicklungspartner und als Lieferant für 30 Prozent des Porsche-Absatzes verantwortlich sei.

(ap)
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