Gewerkschaft kritisiert Land Nokia-Werk in Bochum endgültig geschlossen

Bochum (RPO). Jetzt ist es offiziell: Das Nokia-Werk in Bochum ist geschlossen. Dies teilte eine Unternehmenssprecherin am Montag in Düsseldorf mit. Die IG Metal kritisierte sagte, die Reaktion des Landes sei eien "absolute Enttäuschung".

 Das Nokia-Werk in Bochum ist seit Montag offiziell geschlossen.

Das Nokia-Werk in Bochum ist seit Montag offiziell geschlossen.

Foto: ddp, ddp

Der finnische Handykonzern hatte im Januar angekündigt, insgesamt mehr als 4000 Jobs nach Osteuropa zu verlagern. Dies hatte massive Proteste ausgelöst. Die meisten der rund 2300 fest angestellten Mitarbeiter wechseln nun in eine Transfergesellschaft.

Die Produktion in Bochum war bereits im Mai eingestellt worden. Nokia hat insgesamt Subventionen in Höhe von rund 88 Millionen Euro für das Werk im Ruhrgebiet erhalten. Das Land hatte davon 60 Millionen Euro wegen Verstößen gegen die Subventionsrichtlinien zurückgefordert. Landesregierung und Unternehmen verhandeln seit Wochen über einen Vergleich im Subventionsstreit.

Die IG Metall kritisierte am Tag der Schließung die Landesregierung. "Heute ist unser Fazit eine absolute Enttäuschung", sagte die Bochumer IG-Metall-Bevollmächtigte Ulrike Kleinebrahm der "Frankfurter Rundschau". Zurzeit gebe es keine Signale vom Land, den Arbeitern vor Ort wirklich zu helfen. Das Land hätte für Ersatzarbeitsplätze und neue Arbeitgeber sorgen müssen, sagte die Gewerkschafterin. Die Versprechungen seien nicht gehalten worden. "Uns interessiert nicht, wie viele Subventionen das Land zurückfordern kann", sagte Kleinebrahm der Zeitung.

Ende April hatten der finnische Mobilfunkkonzern und die Vertreter der Arbeitnehmer Verhandlungen über einen Interessenausgleich abgeschlossen. Rund 185 Millionen Euro fließen demnach in Abfindungen für die Beschäftigten. Nokia hatte seit 1989 in Bochum Mobiltelefone produziert.

(afp)
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