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Deutscher Industriegase-Spezialist Linde startet mit Gewinn ins neue Jahr

München · Linde ist ordentlich ins Jahr gestartet. Der Industriegase-Spezialist profitiert wie viele Unternehmen von der weiter guten Nachfrage aus Asien und Amerika. Doch neben dem Geschäft mit Öl- und Gas wird die Gesundheit für die Münchner zum großen Thema.

Linde ist vor allem dank der weiter hohen Nachfrage in Asien und Amerika mit einem Plus bei Umsatz und Gewinn ins Jahr gestartet. Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer setzt angesichts des hoffnungsfrohen Auftakts auch in den kommenden Monaten auf wachsende Geschäfte, traut aber wie viele Unternehmen dem Braten nicht ganz: "Nach wir vor bestehen jedoch große Unsicherheiten über die Nachhaltigkeit und Intensität des Wirtschaftswachstums", sagte Vorstandschef Wolfgang Reitzle am Freitag auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns in München. Auch beim Rivalen Air Liquide war es zum Jahresauftakt ähnlich gelaufen.

Zwischen Januar und März steigerte Linde den Gewinn vor Steuern und Zinsen um fast 6 Prozent auf 537 Millionen Euro. "Wir sind ganz ordentlich in das neue Geschäftsjahr gestartet und zuversichtlich, unsere Ziele zu erreichen", sagte Reitzle. Unter dem Strich fiel der Zuwachs angesichts einer höheren Steuerlast allerdings etwas magerer aus. Nach Steuern stieg der Gewinn um gut 1 Prozent auf 287 Millionen Euro im ersten Quartal. Der Umsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro. Die Aktionäre können sich über eine um fast 14 Prozent höhere Ausschüttung von 2,50 je Aktie freuen. Linde sei auch für die kommenden Jahre auf Kurs, sagte Reitzle vor den Aktionären.

Neben dem klassischen Geschäft mit Industriegasen und dem Erdöl- und Gasgeschäft setzen die Münchner große Hoffnungen auf das Medizingeschäft. "Ganz grundsätzlich ist der Healthcare-Markt ein zukunftsträchtiges Geschäft - ein globaler Megatrend", sagte Reitzle. Ein Grund: Gerade in den Industrienationen werden die Menschen immer älter, chronische Erkrankungen nehmen zu, Pflege und Medizin werden wichtiger.

Mit einem Jahresumsatz von fast 1,2 Milliarden Euro ist Linde bereits der weltweit zweitgrößte Anbieter medizinischer Gase, nach der französischen Air Liquide. Vor allem bei Beratung und Service will der Konzern aufstocken. Dabei hat Reitzle nicht nur die Märkte in Europa und Nordamerika im Blick, sondern will für das Medizingeschäft auch neue Märkte erschließen.

Vor wenigen Monaten kaufte Reitzle für fast 600 Millionen Euro das Heimmedizin- oder Homecare-Geschäft des US-Konkurrenten Air Products.
Dabei geht es vor allem um die Pflege in den eigenen vier Wänden, außerhalb der Klinik. "Insbesondere in den reiferen Volkswirtschaften ist seit einiger Zeit eine Verschiebung von der kostenintensiven Langzeitversorgung in Krankenhäusern hin zu einer Betreuung im häuslichen Umfeld der Patienten zu beobachten", sagte Reitzle.

Daneben setzt der Konzern auch auf das Energiegeschäft, auch bei den erneuerbaren. "Unsere Verfahren und Technologien werden über die gesamten Wertschöpfungsketten erneuerbarer und fossiler Energieträger benötigt - also von der Förderung, über die Umwandlung, den Transport und die Speicherung", sagte Reitzle.

Linde ist weltweit ein führender Anbieter für Lösungen zur Erschließung von Öl- und Erdgasfeldern. "Im Zuge der viel diskutierten Energiewende nimmt die Bedeutung von Erdgas als Brückentechnologie stetig zu." Linde produziert Industriegase, Flaschengase, Flüssiggas, aber auch Anlagen zur Herstellung von Stickstoff und Sauerstoff. Der Konzern beschäftigt weltweit inzwischen mehr als 50.000 Menschen.

(dpa)
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