Dank PC-Booms Intels Gewinn explodiert

New York (RPO). Die deutlich steigende Nachfrage nach PCs am Ende der Weltwirtschaftskrise hat dem weltgrößten Chiphersteller Intel ein glänzendes Schlussquartal bereitet. Der Überschuss stieg im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 2,3 Milliarden Dollar, teilte der US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit.

Das entspricht einem Wachstum von 875 Prozent. Nach den durchwachsenen Zahlen des Aluminiumriesen Alcoa leitet Intel nun die heiße Phase der Berichtssaison ein und macht der Technologiebranche mit seinen Quartalszahlen und einem optimistischen Ausblick Hoffnung. Die Intel-Aktie stieg nachbörslich in New York um 2,1 Prozent.

Konkurrenten wie Advanced Micro Devices und Branchengrößen wie Microsoft verzeichneten ebenfalls Aufschläge. Der deutliche Gewinnanstieg ist auch auf eine Abschreibung im vierten Quartal 2008 zurückzuführen. Damals musste das Unternehmen auf eine Beteiligung an Clearwire Corp abschreiben. Der Umsatz von Intel legte in dem am 26. Dezember geendeten Quartal um 28 Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar zu. Gewinn wie Umsatz lag deutlich über den Erwartungen von Analysten.

Analysten rechnen mit weiterem Nachfrageanstieg

"Das ist definitiv positiv für die gesamte Technologiebranche", sagte Analyst David Kanter von Real World Technologies. Intel gebe einen Einblick in die Gesundheit des PC-Marktes. Patrick Wang von Wedbush Morgan Securities erklärte, dies zeige, dass weiterhin Investitionen in den Technologiebereich getätigt werden könnten.

Mehr als drei Viertel aller weltweiten PCs arbeiten mit einem Intel-Chip. Der Konzern blickt angesichts der guten Auftragslage und wieder steigenden Ausgaben von Unternehmen für die Technologieausstattung optimistisch auf das laufende Quartal. Im ersten Vierteljahr werde mit einem Umsatz von 9,7 Milliarden Dollar gerechnet, teilte das Unternehmen aus Santa Clara mit. Ein Unter- wie auch Überschreiten dieses Betrages um 400 Millionen Dollar sei möglich.

Im ersten Quartal steht auch die Urlaubszeit in China, der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft, an. Analysten rechnen für Februar mit einem weiteren Nachfrageanstieg. Die Chiphersteller erholen sich derzeit kräftig von dem stärksten Abschwung der Industrie in Jahrzehnten. Chips gehören zur Ausstattung in Computern, Smartphones aber auch Autos. Das Problem der Überproduktion, das die Branche zwei Jahre belastete, scheint behoben.

Intel-Konkurrent AMD wird am 21. Januar seine Quartalszahlen veröffentlichen. Der deutsche Chiphersteller Infineon folgt am 29. Januar.

(RTR/csr)
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