Märkte in Fernost Gerücht über Merkel-Rücktritt belastet Euro

Tokio (RPO). Die Bundesregierung hat Gerüchte an den asiatischen Devisenmärkten über einen Rücktritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel zurückgewiesen.

"Die Gerüchte sind absolut frei erfunden", sagte Regierungssprecher Christoph Steegmans am Freitag Reuters. Er reagiere mit Unverständnis auf die Mutmaßungen. Händler hatten die Gerüchte als einen Grund für Belastungen des Eurokurses im Handel genannt.

In Deutschland gab es allerdings bislang trotz einiger kritischer Stimmen aus den eigenen Reihen in den letzten Wochen über die Führungsqualitäten der Kanzlerin keinerlei derartige Spekulationen.

"Das Gerücht über Merkel hat den Euro tiefer gezogen", sagte ein Händler in Hongkong. Er schränkte allerdings ein: "Für mich klingt das wie Blödsinn." In Frankfurt reagierten Börsianer gelassen. "Die Merkel-Gerüchte sind für den Aktienmarkt kein Thema, da sie bereits klar dementiert wurden", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

Ausgangspunkt für die Rücktrittsspekulationen war möglicherweise ein Bericht des US-Magazins "Time". Darin war über die aktuellen innenpolitischen Probleme der Kanzlerin berichtet worden. Merkel war zuletzt auch innerhalb ihrer eigenen Partei in die Kritik geraten, weil sie angeblich zu wenig für das Profil der CDU tue.

Der Euro notierte am Donnerstagmorgen mit 1,4427 Dollar, nachdem er zuvor auf 1,4406 Dollar abgerutscht war. Im Vergleich zum Vortagesniveau von 1,4502 Dollar bedeutete dies ein Minus von etwa 0,5 Prozent.

(RTR/csr)
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