Düsseldorf IKB rutscht wieder tiefer in die roten Zahlen

Düsseldorf · Die Mittelstandsbank IKB kämpft weiter mit den Problemen aus der Schuldenkrise. Vor allem Verluste aus Anleihen von Staaten und Unternehmen im Euro-Raum haben die Düsseldorfer Bank im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012/2013 (von April bis Juni) noch tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen. Das Minus für diese drei Monate beträgt unter dem Strich rund 139 Millionen Euro, nach einem Verlust von 86 Millionen Euro im gleichen Vorjahresquartal. Zwar hat die Bank ihr Griechenland-Engagement komplett abgearbeitet, aber die Probleme von Spanien und Italien an den Kapitalmärkten treffen die IKB weiterhin. Ende März hatte das Engagement des Unternehmens in beiden Ländern zusammen noch rund drei Milliarden Euro betragen.

Allerdings ist es nicht nur die aktuelle Schuldenkrise, die bei der IKB die Verluste verstärkt hat. Auch der Zinsüberschuss ist in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres deutlich zurückgegangen. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Bank durch EU-Auflagen gezwungen worden war, ihren Kundenbestand zu verkleinern. Zudem ist das Zinsniveau in Deutschland extrem niedrig.

Die IKB, die 2007 als erste deutsche Bank in den Sog der Finanzkrise geraten war, hatte vor Jahren am Kapitalmarkt kein Geld mehr ohne Milliardengarantien des bundeseigenen Rettungsfonds Soffin bekommen. Dafür muss die IKB noch heute Provisionen an den Soffin zahlen. Das Ergebnis bleibe weiterhin durch diese Zahlungen beeinflusst, schreibt die IKB in ihrem jüngsten Zwischenbericht. Allerdings fällt dieser Aufwand mittlerweile deutlich weniger ins Gewicht, weil die Mittelstandsbank einen Teil der Garantien vorzeitig zurückgegeben hat. Unter dem Strich weist sie für das erste Quartal des Geschäftsjahres sogar einen kleinen Provisionsüberschuss aus.

(RP)
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