Bankkunden ziehen weiter Milliarden ab Athen entwirft angeblich Notfallpläne für Treibstoffe

Athen · Während die Griechen weiter im großen Stil Geld von ihren Konten abheben, entwirft die Regierung in Athen aus Angst vor einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands einem Pressebericht zufolge Pläne für die einwandfreie Versorgung mit Treibstoffen.

Worterklärungen in Griechenlands Schuldenkrise
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Foto: dapd, Michael Gottschalk

Wie die Athener Zeitung "Ta Nea" am Freitag berichtete, seien Benzin und Diesel für etwa neun Monate vorrätig. Eine Bestätigung seitens der Regierung gab es zunächst nicht.

In den Depots der griechischen Raffinerien gebe es "strategische Treibstoffmengen" für drei Monate, schrieb das Blatt. Hinzu kämen bereits abgeschlossene Importverträge für ein Vierteljahr. Schließlich könne das Land weitere drei Monate überbrücken, indem es Rohöl gegen Öl tausche, berichtete "Ta Nea".

Derweil kehren immer mehr griechische Sparer den heimischen Banken den Rücken. Drei hochrangige Bankenvertreter sagten Reuters am Freitag, allein am Donnerstag seien von Kunden Einlagen im Umfang von mehr als einer Milliarde Euro abgehoben worden. Damit hat sich das Tempo weiter beschleunigt. Von Montag bis Mittwoch waren Insidern zufolge insgesamt zwei Milliarden Euro abgezogen worden.

Die allein in der laufenden Woche bereits abgeflossenen Kundengelder belaufen sich auf etwa 2,2 Prozent der von griechischen Banken Ende April gehaltenen Einlagen von Privatpersonen und Unternehmen. "Es gibt keine Schlangen oder Panik, es handelt sich um eine ruhige und schrittweise Phase von Abhebungen", sagte einer der Banker. Dies hänge mit den Sorgen zusammen, ob es noch zu einer Einigung der Regierung in Athen mit Gläubigern kommen wird.

(dpa/REU)
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