Bundesbank-Präsident im Gespräch Weidmann rechnet 2013 nur mit zwei Prozent Inflation

Düsseldorf · Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht kurzfristig keine Inflationsgefahr. "Unmittelbar besteht kein Anlass für Sorgen vor einer höheren Inflation", sagte Weidmann unserer Redaktion.

Merkels Mann für die Bundesbank
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Ursache sei die Rezession in vielen Ländern Europas und das gebremste Wachstum der Weltwirtschaft. "Das dämpft den Preisauftrieb", sagte Weidmann. Für Deutschland erwarte die Bundesbank "nicht mehr als zwei Prozent Inflation im kommenden Jahr", sagte der Wirtschaftsfachmann. Der Bundesbank-Chef mahnte aber, die expansive Geldpolitik rechtzeitig zu stoppen. "Auf längere Sicht müssen wir dennoch äußerst wachsam sein. Technisch ist der EZB-Rat jederzeit in der Lage, die expansive Geldpolitik zurückzufahren. Aber wir müssen dazu auch politisch die Kraft haben."

Kritik an Koalitionsbeschlüssen

Weidmann hat zudem die jüngsten Beschlüsse der schwarz-gelben Koalition in der Sozialpolitik kritisiert. Der angestrebte strukturelle Haushaltsausgleich 2014 sei ein "vernünftiges Ziel, dessen Umsetzung aber noch nicht gesichert sei", sagte Weidmann er. . "Einige Beschlüsse des jüngsten Koalitionsgipfels weisen eher in die Gegenrichtung", so Weidmann. "Wir sollten die Bedeutung gesunder Staatsfinanzen nicht gering schätzen. Weniger Schulden heute bedeuten geringere Lasten für unsere Kinder."

(RP)
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