Zweitliga-Relegation Regensburg schafft Sensation und steigt auf

Karlsruhe · Außenseiter Jahn Regensburg hat die große Überraschung geschafft und den Karlsruher SC aus der 2. Fußball- Bundesliga verdrängt. Der Drittliga-Dritte erreichte am Montagabend im zweiten Relegationsspiel ein 2:2 (1:1) im Wildparkstadion und sorgte damit dafür, dass der ehemalige Uefa-Pokal-Teilnehmer zum zweiten Mal nach 2000 in die Drittklassigkeit absteigen muss.

2. Bundesliga 11/12, Relegation: Regensburg feiert den Aufstieg
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Andre Laurito (66.) erzielte vor 24.463 größtenteils schockierten Zuschauern den so wichtigen Ausgleich für die Regensburger, der ihnen nach dem 1:1 im Hinspiel zur Rückkehr in die 2. Liga reichte. Oliver Hein hatte den Außenseiter bereits in der 28. Minute überraschend in Führung gebracht. Doch Klemen Lavric (32.) und Ilias Charalambous (56.) schienen diese dramatische Partie mit ihren Toren zwischenzeitlich schon einmal zugunsten des KSC gedreht zu haben.

Am Ende hielt jedoch die Serie, nach der sich in dieser Relegation bislang immer der Drittligist durchgesetzt hat. Der SSV Jahn, der Jim-Patrick Müller (90./Rot) und Tim Erfen (87./Gelb-Rot) sogar noch mit Platzverweisen verlor, spielte zuletzt in der Saison 2003/2004 in der 2. Bundesliga, stieg damals aber nach nur einem Jahr wieder ab.
Den Badenern blieb ein Happy-End nach einer turbulenten, nervenaufreibenden Saison mit drei Trainern und über 30 Spielertransfers doch noch verwehrt.

"Ein Traum ist wahr. Jetzt sind wir in der zweiten Liga, das hätte nie jemand für möglich gehalten", jubelte Regensburgs Sportdirektor Franz Gerber. "Das ist eine unglaubliche Leistung, wir sind verdient aufgestiegen." KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer fehlten dagegen beinahe die Worte. "Das ist tragisch", sagte er. "Nach dem 2:1 hatte ich das Gefühl, dass wir jetzt obenauf sind. Aber Regensburg hat guten Fußball gespielt. Sie sind nicht unverdient aufgestiegen."

Dabei hätte dem KSC sogar ein 0:0 zum Klassenerhalt gereicht. Der Favorit spielte auch lange Zeit beherzt auf Sieg, Lavric besaß nach Vorarbeit von Makhtar Thioune die erste große Chance (16.). Beide Spieler hatte Trainer Markus Kauczinski zur Stärkung der Offensive von Beginn an gebracht.

Danach wurde es immer turbulenter. Nach einem Eckball traf Hein mit einem fulminanten Schuss von der Strafraumgrenze zum 0:1. Doch der KSC bewies zunächst wieder jene Nervenstärke, die ihn zuletzt bei seinen vier Heimsiegen in der Schlussphase der regulären Zweitliga-Saison ausgezeichnet hatte. Lavric erzielte per Kopf umgehend den Ausgleich. Auch nach dem Wechsel waren die Badener anfangs besser und belohnten sich mit dem 2:1 von Charalambous.

Anschließend machten die Gastgeber jedoch den Fehler, sich zu weit zurückzuziehen. Regensburg zeigte noch einmal viel Leidenschaft und Kampfgeist, bereits in der 61. Minute hätte Thiemo-Jerome Kialka den Ausgleich erzielen können. Der gelang dann Laurito fünf Minuten später per Kopf nach einem Eckball. Möglicherweise ein perfektes Abschiedsgeschenk für Trainer Markus Weinzierl, der vor einem Wechsel zum Bundesligisten FC Augsburg steht.

STATISTIK

Karlsruhe: Orlishausen - Schiek, Aquaro, Rada, Charalambous - Staffeldt (76. Ngwat-Mahop), Groß - Thioune (71. Terrazzino), Krebs (86. Calhanoglu) - Iashvili, Lavric. - Trainer: Kauczinski

Regensburg: Michael Hofmann - Neunaber, Laurito, Nachreiner, Binder (46. Erfen) - Hein, Ziereis - Jim-Patrick Müller, Alibaz (72. Schlauderer), Klauß (60. Kialka) - Schweinsteiger. - Trainer: Markus Weinzierl

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Tore: 0:1 Hein (28.), 1:1 Lavric (32.), 2:1 Charalambous (56.), 2:2 Laurito (66.)

Zuschauer: 24.463

Beste Spieler: Iashvili, Groß - Hein, Alibaz

Rote Karte: Müller wegen groben Foulspiels (90.+2)

Gelb-Rote Karte: Erfen wegen wiederholten Foulspiels (87.)

Gelbe Karten: Charalambous, Iashvili, Lavric, Krebs - Stefan Binder, Laurito, Hein, Neunaber

(dpa)
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