500 Kilometer auf dem Rad Ronaldo löst nach Aufstieg Versprechen ein

Santiago de Compostela · Mit einer Rad-Wallfahrt nach Santiago de Compostela löste Brasiliens Fußball-Idol Ronaldo sein Aufstiegsversprechen als Präsident von Real Valladolid ein.

 Ronaldo umringt von Fans vor der Kathedrale von Santiago.

Ronaldo umringt von Fans vor der Kathedrale von Santiago.

Foto: dpa/Álvaro Ballesteros

Wie seinerzeit den goldenen WM-Pokal hielt Ronaldo Nazario die Urkunde mit der Pilgernummer 106.011 stolz hoch, gestand dann aber vor der imposanten Kathedrale von Santiago de Compostela profan: „Ich habe Muskelkater, das Gesäß schmerzt tierisch, aber das war es wert.“ Vier Tage Rad-„Tort(o)ur“ liegen hinter Brasiliens einstigem Weltfußballer.

Am Sonntag war der 45-Jährige im Estadio Jose Zorrilla „null trainiert“ auf einem E-Bike losgestrampelt. Dort, wo sein Real Valladolid eine Woche zuvor mit einem 3:0 gegen SD Huesca die Rückkehr ins spanische Fußball-Oberhaus perfekt gemacht hatte. Und: Versprochen ist versprochen. Also radelte der Klubboss an der Seite seiner Freundin Celina Locks (31) die rund 500 km teils über Schotter und bei Regen bis zum berühmten Wallfahrtsort.

Im September 2018 stieg der dreimalige Weltfußballer für rund 30 Millionen Euro beim Klub aus der nordspanischen Provinzhauptstadt ein, erhöhte seinen Aktienanteil Stück für Stück auf heute 82 Prozent, durchlitt nach zwei Zitterjahren den bitteren Abstieg 2021, entschuldete den Klub dennoch weitgehend, brachte Bauprojekte wie die Modernisierung des Trainingsgeländes auf den Weg. Und hat jetzt sogar noch Geld für Investitionen in den Kader übrig.

Auf ein ähnliches Wunder hofft auch Cruzeiro EC, 2019 aus Brasiliens Beletage abgestürzt, seit April mit seiner neu gegründeten Fußball-AG zu 90 Prozent in Ronaldos Hand. Der viermalige Meister aus Belo Horizonte, bei dem sich der damals 17-Jährige zur WM 1994 in den USA und dem Titelgewinn mit der Selecao spielte, festigte am Mittwochabend mit dem achten Sieg in Folge seine Spitzenposition in der Serie B.

Da hatte der „Presidente“ 7866 Kilometer entfernt nach „vier unglaublichen Tagen“ schon angekündigt: „Vielleicht gehe ich den Pilgerpfad nun auch zu Fuß. Irgendwann mal.“ Klingt nach einem neuen Aufstiegs-Versprechen.

(sid/old)
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