Fortuna Fortuna nach 13 Jahren wieder im Achtelfinale

Das Datum lieferte nun wirklich kein gutes Omen. An einem 25. Oktober, genauer gesagt dem des Jahres 1980, verlor Fortuna Düsseldorf ein Fußball-Bundesligaspiel nach einer 3:0-Pausenführung noch 3:4 – beim TSV 1860 München.

Das Datum lieferte nun wirklich kein gutes Omen. An einem 25. Oktober, genauer gesagt dem des Jahres 1980, verlor Fortuna Düsseldorf ein Fußball-Bundesligaspiel nach einer 3:0-Pausenführung noch 3:4 — beim TSV 1860 München.

Auf den Tag genau 31 Jahre später spielten die Düsseldorfer wieder gegen "Sechzig", aber um schlechte Omen schert sich die Fortuna des Jahres 2011 schon lange nicht mehr. Durch einen 3:0 (2:0)-Erfolg über die Münchner zog sie ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein und verteidigte damit ihre unglaubliche Heimserie. Seit 21 Pflichtspielen ist die Truppe von Trainer Norbert Meier nun in der Esprit-Arena ungeschlagen, gewann dabei 20 Mal.

Ein Selbstläufer war die Partie vor der stolzen Kulisse von 34.413 Zuschauern jedoch lange Zeit nicht. Die Münchner "Löwen" zeigten, dass sie aus ihrer sang- und klanglosen 1:3-Niederlage im Zweitliga-Punktspiel vor einigen Wochen gelernt hatten. Die Mannschaft von Trainer Reiner Maurer stand in der Defensive kompakter, gab dem gefürchteten Düsseldorfer Angriff nicht so viele Freiräume. "Sie waren viel aggressiver als in der Liga", lobte Meier. "Da war es ganz wichtig, dass wir das nötige Selbstvertrauen hatten."

Selbst vom frühen Führungstreffer der Gastgeber jedoch ließen sich die Münchner nicht aus dem Konzept bringen, so unglücklich er aus ihrer Sicht auch zustande gekommen war: Verteidiger Collin Benjamin bugsierte den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Johannes van den Bergh über die eigene Torlinie. Die "Löwen" blieben aber ihrer Linie treu, stellten Fortuna die Passwege zu und konterten gefährlich.

So hätte es ein höchst spannender Pokalabend werden können — wenn es Sascha Rösler nicht gäbe. Der Routinier, der am Freitag seinen 34. Geburtstag feiert, erhöhte sechs Minuten vor dem Pausenpfiff auf 2:0 und setzte damit seine höchst bemerkenswerte persönliche Serie fort. Dank seines Hebers in den rechten oberen Giebel, den er offenbar ursprünglich als Flanke auf den freistehenden Maximilian Beister geplant hatte, war er in den vergangenen zehn Pflicht-Heimspielen der Düsseldorfer immer unter den Torschützen.

"Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht", meinte Meier. "Das Spiel nämlich verlief ziemlich ausgeglichen." Das sah auch sein Gegenüber Maurer so: "Das war schon bitter für uns, Chancengleichstand und dennoch 0:2 zurück." Mit diesem Polster im Rücken machte es sich dann aber nicht einmal nennenswert bemerkbar, dass Fortuna kurzfristig ihren Abwehrchef ersetzen musste: Jens Langeneke hatte sich am Morgen mit Rückenproblemen abgemeldet und wurde durch den Spanier Juanan ersetzt.

Wie ausgeglichen Fortunas Kader inzwischen besetzt ist, äußerte sich in der Sicherheit, mit der der Zweitliga-Dritte den Vorsprung über die Zeit brachte. Und Rösler setzte sogar noch eins drauf, verwandelte nach einem Foul des Unglücksraben Benjamin — der dafür die Rote Karte sah - am eingewechselten Adriano Grimaldi den fälligen Strafstoß zum Endstand.

"So ist das eben gegen Fortuna", schloss der Münchner Coach frustriert. "Du spielst gut, aber es ist ganz schwierig, bei dieser Mannschaft, die seit Ewigkeiten nicht verloren hat, etwas zu holen." Der rot-weiße Anhang feierte den Erfolg nach Kräften und sang begeistert: "Niemand siegt in Düsseldorf." Doch, die Fortuna. Immer wieder.

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Fortuna - 1860 München 3:0 (2:0)

Düsseldorf: Ratajczak - Levels (90.+1 Weber), Lukimya-Mulongoti, Juanan, van den Bergh - Bodzek, Lambertz - Beister (86. Grimaldi), Oliver Fink - Bröker (79. Dum), Rösler. - Trainer: Meier

München: Kiraly - Rukavina, Schindler, Benjamin, Feick - Bülow, Stahl (68. Wood) - Aigner, Bierofka, Volland (84. Rakic) - Lauth. - Trainer: Maurer

Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim)

Tore: 1:0 Benjamin (15., Eigentor), 2:0 Rösler (39.), 3:0 Rösler (90.+1, Foulelfmeter)

Zuschauer: 34.413

Rote Karte: Benjamin nach einer Notbremse (90.)

Gelbe Karten: Levels, Bodzek - Schindler, Feick

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