Fortuna Fortuna bereit für Pokalfight

Dienstagabend (Anstoß: 19 Uhr) kommt es in der Esprit-Arena im DFB-Pokal zum Fußball-Zweitliga-Duell mit 1860 München. Trainer Norbert Meier stellt seine Mannschaft auf einen harten Kampf über womöglich 120 Minuten ein.

 Will auch am Dienstag wieder treffen: Thomas Bröker (links) bejubelt mit Jens Langeneke seinen Treffer zum 1:0 in der ersten Pokalrunde bei Hessen Kassel.

Will auch am Dienstag wieder treffen: Thomas Bröker (links) bejubelt mit Jens Langeneke seinen Treffer zum 1:0 in der ersten Pokalrunde bei Hessen Kassel.

Foto: rpo, Falk Janning

Düsseldorf ist heiß auf Pokal. Mit 33.000 Zuschauern rechnet Fortuna, wenn der TSV 1860 München zur zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals in die Esprit-Arena kommt - 6000 mehr als ihr eigener, ohnehin schon beeindruckender Schnitt in der 2. Fußball-Bundesliga. Und sogar 10.000 mehr als beim jüngsten Liga-Heimspiel am Freitag gegen Hansa Rostock, als allerdings auch keine Gästefans zugelassen waren.

"Der Pokal ist eben etwas ganz Besonderes", erklärt Trainer Norbert Meier, "erst recht, wenn man nach langen Jahren mal wieder die Chance hat, ins Achtelfinale einzuziehen." Die Älteren werden sich erinnern: Zuletzt gelang Fortuna dieses Kunststück im Herbst 1998. Die Parallelen zu jener Saison in Sachen Pokal sind verblüffend. Wie diesmal mit dem 3:0 bei Hessen Kassel ging es auch vor 13 Jahren in der ersten Runde zu einem Viertligisten (7:4 beim SV Straelen). Und der nächste Gegner hieß ebenfalls 1860 München, das vor der heute unfassbar wirkenden Geisterkulisse von 7000 Zuschauern im Rheinstadion 2:1 bezwungen wurde. Fortunas Pokalweg endete 1998 im Achtelfinale. Letzte Station war der spätere Pokalsieger Werder Bremen - und bei der 2:3-Niederlage im Weserstadion ahnte der damalige Düsseldorfer Trainer Klaus Allofs sicher nicht, dass Bremen seine langjährige Wirkungsstätte als Manager und Vorstandsmitglied werden würde.

Es hat sich viel verändert: Dass Fortuna sich zum Beispiel zu einer derartigen Heim-Macht entwickeln sollte, hätte vor 13 Jahren niemand im Traum gedacht. Für den DFB-Pokal gilt das freilich nicht so wie für die Zweite Liga, in der Meiers Team aus den vergangenen 20 Heimspielen 19 Siege und ein Unentschieden holte: Ihre bislang letzte Pokal-Aufgabe vor eigenem Publikum verloren die Düsseldorfer, wenn auch erst nach Elfmeterschießen mit 4:7 gegen den Hamburger SV. Als Niederlage empfand dieses großartige Spiel im August 2009 jedoch niemand.

Auch wenn Trainer Meier für heute Abend "ein ganz, ganz schweres Match über vielleicht sogar 120 Minuten" erwartet, ließ er im Training keine Elfmeter üben. "Die enorme Anspannung eines echten Elfmeterschießens lässt sich ohnehin nicht nachstellen", erklärt der 53-Jährige. "Das ist schon was Anderes, als wenn man auf der Liegewiese im Schwimmbad vor zwei Zuschauern schießt." Außerdem wisse er ja nicht einmal, welche Schützen nach eventuell 120 Minuten Pokalfight überhaupt noch auf dem Platz stünden. Andreas Lambertz könnte jedenfalls dazugehören: Die fünfte Gelbe Karte, die sich der Kapitän gegen Rostock einfing, sperrt "Lumpi" nur für das nächste Ligaspiel beim FSV Frankfurt.

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