Fortuna Düsseldorf Rensing will gegen Olic und Co. wieder die Null halten

Düsseldorf · Michael Rensing hat gegen den Karlsruher SC zum zehnten Mal in dieser Saison seinen Kasten saubergehalten. Doch darauf wird sich der Schlussmann natürlich nicht ausruhen. Am Freitag (18.30 Uhr/Live-Ticker) ist gegen 1860 München höchste Konzentration gefragt.

Michael Rensing: Über Köln und Leverkusen zu Fortuna Düsseldorf
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Das ist Michael Rensing

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Foto: dpa/Peter Steffen

Michael Rensing hat gegen den Karlsruher SC zum zehnten Mal in dieser Saison seinen Kasten saubergehalten. Doch darauf wird sich der Schlussmann natürlich nicht ausruhen. Am Freitag (18.30 Uhr/Live-Ticker) ist gegen 1860 München höchste Konzentration gefragt.

"Es ist toll, dass wir nun im zweistelligen Bereich sind, aber da sollten noch ein paar Zu-Null-Spiele dazukommen", sagt der Torwart, der die Dinge recht nüchtern betrachtet: "Es ist schwer, einen Treffer gegen uns zu erzielen, weil wir meistens gut stehen", betont der 32-Jährige. Im Schnitt muss Rensing, der in 25 Partien 26 Gegentore kassierte, etwa einmal pro Spiel hinter sich greifen. Nur zwei Mannschaften haben noch ein wenig effektiver verteidigt: Spitzenreiter Union Berlin (24) und der 1. FC Kaiserslautern (25).

Rensing hält 74 Prozent der Torschüsse

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Akpoguma steigt wieder ins Training ein

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Foto: Falk Janning

Die Ruhe, die Rensing auf und neben dem Platz ausstrahlt, ist bemerkenswert, seine besten Momente sind bestaunenswert. Die jungen Innenverteidiger Kevin Akpoguma und Robin Bormuth spielen auch deswegen so unaufgeregt, weil ihnen der erfahrene Schlussmann bei der Abwehrorganisation hilft. Und wenn es kritisch wird, ist er in der Regel krakenähnlich zur Stelle. Die Zahlen des Keepers: Er stand bislang 2250 Minuten auf dem Platz, hatte 985 Mal den Ball, hielt 74 Prozent der Torschüsse und zeigte dabei sieben Glanzparaden. Verwarnungen oder Platzverweise? Fehlanzeige.

Nur der Heidenheimer Kevin Müller hielt seinen Kasten elfmal sauber, Kaiserslauterns Julian Pollersbeck kommt ebenfalls auf zehn Partien ohne Gegentor, hat dafür aber weniger Spiele gebraucht. 1860-Torhüter Stefan Ortega blieb bei zwei von zwölf Begegnungen ohne Gegentreffer. Der Wettbewerb um die "weiße Weste" interessiert Vorzeigeprofi Rensing herzlich wenig. Es zählt, was am Ende für die Mannschaft herausspringt. Momentan ist es Tabellenplatz acht mit 33 Zählern. Sollte die englische Woche den einen oder anderen Punkt für die Rot-Weißen ergeben, könnte man dem Saisonende etwas entspannter entgegenblicken.

Liendl ist der Münchner Top-Scorer

Am Freitag kommen nun die Münchner "Löwen" in die Esprit-Arena. Und Rensing, der hält es wie der frühere Bundestrainer Sepp Herberger: Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Tatsächlich könnte er mehr auf den Kasten bekommen, als von den Karlsruhern, die beim 0:3 im Wildparkstadion den schlechtesten Angriff der Liga (19 Treffer) auf das Feld schickten — und die traurigen Zahlen mit ihrer Leistung weitestgehend unterstrichen.

"Wir werden die Sechziger akribisch analysieren", sagt Rensing. Was ist vom Angriff der Gäste zu erwarten? Mit 30 Treffer haben die Weiß-Blauen, bei denen die "tz" wegen der schwachen Auswärtsbilanz (nur ein Sieg aus zwölf Spielen) schon von einem Trikot-Fluch schreibt, drei mehr erzielt als Fortuna. Ex-Fortune Michael Liendl — traf in den vorigen zwei Spielen gegen Düsseldorf — ist mit acht Toren der Top-Scorer. Das liegt natürlich auch daran, dass der 31 Jahre alte Österreicher, der wegen mangelnden Tempos bei Trainer Vitor Pereira nicht unbedingt erste Wahl ist, die Elfmeter schießt.

Wie spielen die Sechziger?

Vor allem mit Ivica Olic, beim 3:1-Sieg der Rheinländer im Hinspiel noch wegen Sportwetten vom DFB gesperrt, könnte es Rensing zu tun bekommen. Der dänische Winter-Zugang Christian Gytkjaer kam nur von der Bank, als 1860 vor der Länderspielpause 2:1 gegen die Würzburger Kickers gewann. In der Hinterhand hat Coach Pereira auch noch den Brasilianer Ribamar.

Außen spielten zuletzt dessen Landsmann Amilton und Stefan Aigner, der im Sommer 2016 aus Frankfurt zu seinem Heimatverein zurückkehrte. Die Flügelflitzer sind im 3-4-3 von Pereira gefordert. Insbesondere, weil die Mannschaft zwar schnell auf den Beinen ist, aber aus der Zentrale nicht besonders einfallsreich nach vorne agiert. Trotzdem bemerkt der portugiesische Übungsleiter nachdrücklich: "Wir wissen, wie wir zu spielen haben."

Fortuna-Trainer Funkel warnt auf der Pressekonferenz: "Das Umschaltspiel der Sechziger ist hervorragend, die Standards sind gefährlich und die Spieler kombinationssicher und schnell. Meine Jungs müssen höllisch aufpassen. 1860 hat eine sehr aggressive Art und Weise, Fußball zu spielen." Rensing vertraut der eigenen Stärke: "Wir sind gut drauf, wir sind fit, es kann losgehen." Immerhin punkteten die Flingerner in fünf der letzten sechs Spiele gegen München, warum also nicht auch am Freitag. Gewinnt die Fortuna, hätte sie nach dem 26. Spieltag schon mehr Punkte geholt, als in der gesamten Saison 2015/16.

(jado)
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