16. Sieg in Folge Schiri Welz stachelt Müller bei Bayerns 6:1-Gala an

Wolfsburg · Nach dem "ekligen" Pflichtsieg bekamen die Stars von Bayern München in der Kabine was auf die Ohren.

Bundesliga 13/14: Die Elf des 24. Spieltags
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Es war aber keine Standpauke von Trainer Pep Guardiola, die nach dem viel zu hoch ausgefallenen 6:1 (1:1) beim VfL für Krach in den Katakomben des Wolfsburger Stadions sorgte, sondern die lautstarke Musik der Südamerika-Fraktion im Team des Triple-Siegers. Thomas Müller flüchtete so schnell er konnte und sagte fast schon entschuldigend: "So lange es läuft, wird an der Kabinenmusik nichts geändert."

Viel hatte aber nicht gefehlt, und beim Rekordmeister wäre die Zeit für einen neuen Kabinen-DJ reif gewesen. Eine Stunde hatten die bissigen Wölfe den haushohen Favoriten an den Rand der ersten Saisonniederlage gebracht, doch dann schlug Bayern eiskalt zu: Mit fünf Toren in 17 Minuten bauten die Münchner nicht nur ihre Rekordserie auf 16 Bundesliga-Siege in Serie aus, sie schossen sich auch für das Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal am Dienstag warm.

Die schwache erste Halbzeit in Wolfsburg dürfte Guardiola als warnendes Beispiel nutzen, um die Konzentration trotz des beruhigenden 2:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel hochzuhalten. "Wenn wir Arsenal den Ball überlassen, werden wir große, große Probleme bekommen", warnte der Spanier: "Wenn wir den Ball haben, kommen wir ins Viertelfinale. Wenn sie den Ball kontrollieren, können sie weiterkommen."

Ballbesitz war in Wolfsburg allerdings nicht das Problem. Schon eher das "eklige Pressing" der Wolfsburger, wie Nationalstürmer Müller hinterher analysierte. Das bekam auch Franck Ribery zu spüren, der bei seiner Rückkehr nach vierwöchiger Verletzungspause lange seinen Rhythmus suchte, in der 71. Minute aber das 4:1 erzielte.

VfL-Trainer Dieter Hecking war mächtig stolz auf das "Riesenherz" seiner Spieler, auch wenn ihm das angesichts des nackten Ergebnisses fast ein wenig peinlich war. "Wir haben die Bayern ins Wanken gebracht", sagte Hecking und erklärte den eigenen Einbruch: "Nach dem 1:3 erkennen die Spieler plötzlich, welche Übermacht da auf dem Platz steht. Es war, als ob jemand den Stecker gezogen hat."

Energieprobleme hatte es schon im Vorfeld des Spiels gegeben, das wegen eines großflächigen Stromausfalls in Wolfsburg kurz auf der Kippe stand. Die Stadt hatte umgehend einen Krisenstab eingerichtet und die von einem Kraftwerk ausgelöste Störung rechtzeitig behoben.

Wenn den seit nunmehr 49 Ligaspielen ungeschlagenen Bayern mal die Kraft ausgeht, wechselt Coach Guardiola aus seinem Starensemble einfach frische Hochkaräter ein. In Wolfsburg waren das der omnipräsente Thiago und Doppel-Torschütze Mario Mandzukic (66. und 80.). Mit ihrer Hereinnahme wurden die über 60 Minuten ebenbürtigen Wolfsburger plötzlich überrollt. "Wir haben so viel Qualität im Kader, und wenn wir so effektiv unsere Dinger machen, dann brennt auch nichts an", sagte Müller, der selbst zweimal (63. und 78.) erfolgreich gewesen war.

Ein dritter Treffer wurde dem nach einem Muskelfaserriss genesenen Angreifer in der Halbzeitpause "geklaut". "Der Schiri kam auf mich zu und sagte: 'Du, das Tor zählt für Shaqiri'. Damit hat er mich noch mehr gekitzelt", verriet der 24-Jährige. Beim 1:1 hatte Xherdan Shaqiri (26.) den Ball schon vor Müllers Abstauber über die Linie bugsiert und damit Naldos Führungstor (17.) ausgeglichen.

(sid)
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