Menschen in Panik erdrückt 47 Tote bei Zuschauer-Katastrophe in Südafrika

Johannesburg (rpo). 47 Tote, darunter auch Frauen und Kinder, hat ein Fußballspiel zwischen den Kaizer Chiefs und den Orlando Pirates in Südafrika gefordert. Ein Ansteigen der Opferzahlen ist nicht ausgeschlossen. Südafrikas Präsident Thabo Mbeki forderte unter dem Eindruck des Geschehens eine sofortige Untersuchung, "damit sich sowas nie wieder ereignet".

Zu dem Unglück kam es, als tausende Fans zu dem Spiel ins mit 60.000 Zuschauern schon gefüllte Ellis Park Stadion drängten. Nach TV-Angaben wurden zu viele Tickets verkauft. Polizei hatte zuvor bereits vergeblich versucht, unter Einsatz von Tränengas die Menge zu zerstreuen.

Viele wurden an den Eisengittern vor dem Eingang regelrecht zu Tode gedrückt. Andere drangen ins Stadion vor und wurden nach vorne geschoben. "Ich saß auf meinem Sitz und das nächste, was ich bemerkte, waren Leute über uns, und dann flogen wir von unseren Sitzen", berichtete die 31-jährige Harrieth Dlamini, die in ihren Beinen kein Gefühl mehr hatte.

Das Spiel wurde in der 30. Minute beim Stande von 1:1 abgebrochen. Danach wurden Verletzte und Tote auf das Spielfeld gebracht. Das südafrikanische TV zeigte Bilder von Leichen, die mit Laken bedeckt worden waren. Die Fans wurden aufgefordert, ruhig das Stadion zu verlassen. Ihre Tickets würden Gültigkeit behalten. Die Krankenwagen waren zunächst nicht bis zum Stadion vorgedrungen. Bei zahlreichen Opfern wurden Wiederbelebungsversuche gemacht. Nach Angaben des zuständigen Sicherheitsoffiziers waren acht Krankenwagen im Einsatz.

Fünf Verletzte befinden sich nach Angaben des zuständigen Rettungsdienstes in kritischen Zustand. 20 bis 30 weitere seien schwer verletzt, während der Zustand von 130 anderen als stabil eingeschätzt wurde. Sie würden wegen geringeren Verletzungen behandelt. Es ist bereits das zweite Mal, dass es am Rande eines Spiels dieser beiden Clubs zu derartigen Zwischenfällen gekommen ist: Am 13. Januar 1991 hatte es nach schweren Ausschreitungen in Orkney 40 Tote und rund 50 Verletzte gegeben.

(RPO Archiv)
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