Krefeld Pinguine Selbstreinigungsprozess läuft

Krefeld · Bei den Pinguinen wurde vor dem Heimspiel gegen Augsburg in einer Elefantenrunde mit Trainern, Spielern und Verantwortlichen Klartext gesprochen. Was die Worte wert sind, werden die kommenden Begegnungen zeigen.

Irgendwie wollten die KEV-Fans am Sonntag nach dem 5:1-Sieg der Pinguine über Augsburg dem Braten nicht trauen. "Das war Not gegen Elend", hieß es hier und da beim Verlassen des Stadions. Natürlich verdienten die 60 Minuten nicht das Prädikat Eishockey-Leckerbissen. Was zählte, war alleine der dringend benötigte Erfolg auf eigenem Eis. Der Blick auf die Tabelle verdeutlicht, dass die Schwarz-Gelben in den verbleibenden 15 Punktspielen nicht mehr all zu viele Federn lassen dürfen. Der Abstand zu Platz acht, der das Heimrecht in den Pre-Play-offs garantieren würde, beträgt derzeit fünf Punkte.

48 Stunden zuvor hatte der peinliche Auftritt gegen Hamburg hohe Wellen geschlagen. Im Lager der Fans wurde sogar von einem Streik beim Match gegen die Panther gesprochen. Für die Verantwortlichen gab es am Samstag eigentlich nur zwei Möglichkeiten einer Entscheidung. Den Trainer entlassen, oder Klartext zu reden. Letzteres passierte dann nach dem Training. Einige Spieler, beide Trainer, Rüdiger Noack, Robert Haake und Wolfgang Schulz suchten nach Gründen für den desolaten Auftritt gegen die Freezers. "Das war ein Selbstreinigungsprozess. Jetzt werden die kommenden Spiele zeigen, ob das was genutzt hat", lautet Daniel Piettas Fazit dieser Elefantenrunde.

24 Stunden später präsentierte sich die Mannschaft zumindest ein wenig einsatz- und spielfreudiger als am Freitag. Was immer noch fehlte, war der bedingungslose Kampf, den die zahmen Panther den Pinguinen allerdings auch nicht abverlangten. Das wird am Freitag beim Gastspiel in Wolfsburg ganz anders sein. Die Grizzly Adams verloren von den vergangenen sieben Spielen nur in Mannheim nach Penaltyschießen und kletterten in der Tabelle bis auf Rang fünf. Und auf die Pinguine freuen sich die Niedersachsen ganz besonders. Schließlich feierten sie beim letzten Auftritt der Krefelder in der VW-Stadt ein Schützenfest (10:2). Ob wie damals erneut Ersatztorwart Danijel Kovacic zwischen die Stangen muss, steht noch nicht fest. Scott Langkow, der sich im Adduktoren-Bereich eine Zerrung zugezogen hat, wird heute beim Training pausieren. "Scotty ist guter Dinge, dass er Freitag dabei sein kann", sagte gestern Rüdiger Noack. Ein falscher Ehrgeiz der Krefelder Nummer 1 könnte jedoch einen längeren Ausfall verursachen. Schließlich ist der Adduoktoren-Bereich die Achillesferse eines Eishockey-Torhüters. Noack vertraut aber ganz auf die Ärzte und Physiotherapeuten.

Überraschend signalisierte Lawrence Nycholat gestern dem sportlichen Berater, dass er ab heute wieder am Mannschaftstraining teilnehmen wolle. Vielleicht sieht der kanadische Verteidiger durch die Nachverpflichtung von Mitjar Robar seine Felle ein wenig davon schwimmen. Letzterer zog sich in seinen ersten beiden Spielen für die Pinguine gut aus der Affäre. Es ist aber nicht damit zu rechnen, dass Nycholat nach seiner sechswöchigen Pause bereits Freitag einsatzfähig ist. Falls doch, müsste ein überzähliger Ausländer auf die Tribüne.

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