Eisbären Berlin in Partylaune Zur Belohnung rollte die Zapfanlage in die Kabine

Berlin · Nach dem Sieg kommt die Feier – vor allem im Eishockey. Die Eisbären Berlin haben nach ihrem Finalerfolg gegen Mannheim zum großen Partymarathon angesetzt. Das 3:1 vom Dienstag kürte die Eisbären zum DEL-Rekordmeister – und vergoldete Clubikone Felski das 1000. Spiel.

DEL 11/12: Berlin jubelt über sechsten Titel
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Nach dem Sieg kommt die Feier — vor allem im Eishockey. Die Eisbären Berlin haben nach ihrem Finalerfolg gegen Mannheim zum großen Partymarathon angesetzt. Das 3:1 vom Dienstag kürte die Eisbären zum DEL-Rekordmeister — und vergoldete Clubikone Felski das 1000. Spiel.

Den feiernden Eisbären wurde eine Zapfanlage per Sackkarre in die Kabine gerollt. Nach dem 3:1-Sieg über die Adler Mannheim und dem Gewinn des DEL-Meisterpokals setzten die Berliner am Dienstagabend alles dran, auch in Punkto Titel-Party neue Maßstäbe zu setzen.

"Tage, Wochen, keine Ahnung"

"Tage, Wochen, ach, keine Ahnung" - so lange wollte Verteidiger Constantin Braun den Sieg im alles entscheidenden Spiel der Best-of-Five-Finalserie feiern. "Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen", jubelte Rob Zepp, der Torhüter des neuen Rekordchampions in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). "Das will ich jetzt einfach nur genießen."

Und dazu gehören im Eishockey nun mal auch gewisse Feier-Utensilien und für den Außenstehenden eher schräges Verhalten. "Wo ist denn mein Bier, Erwin?", fragte Eisbären-Urgestein Sven Felski in den Katakomben der Halle, nachdem er klitschnass aus dem Entmüdungsbecken gestiegen war. In das Wasser war er samt Klamotten und Schlittschuhen gesprungen. "Das läuft jetzt die ganze Woche so weiter", kündigte Felski an, der nicht nur seinen sechsten Meistertitel, sondern ganz nebenbei auch das 1000. Erstligamatch seiner Karriere feierte.

Barry Tallackson (34. Minute), der zum besten Spieler der Finalserie gewählt wurde, Darin Olver (44.) und Julian Talbot per Penalty (51.) hatten die Berliner zur sechsten Meisterschaft geschossen und eine Finalserie gekrönt, die als eine der spannendsten in die Geschichte eingegangen ist. "Wir haben gezeigt, dass wir alles erreichen können", lobte Eisbären-Trainer Don Jackson.

Vor 14.200 euphorischen Fans durften die Hauptstädter wie schon fünfmal in den vergangenen sieben Spielzeiten den Titel bejubeln - allerdings wurde dieser erstmals in der neuen Halle errungen. Kurz vor 22 Uhr war es Felski selbst, der die glänzende Trophäe überreicht bekam und mit dem Pokal in der Hand sogleich vor die Fankurve fuhr. "Zum ersten Mal hier in Berlin, mein 1000. Spiel — das ist einfach unbeschreiblich", betonte der Jubilar. "Ich glaube, so etwas gibt es nie wieder, das ist eine einmalige Sache, total geil!"

"Einfach nur stolz"

"Der Charakter dieser Mannschaft ist einfach unglaublich", lobte Stürmer Andre Rankel, der die Finals wegen einer Sperre von der Tribüne aus verfolgen musste. Doch den Ausfall des Nationalspielers konnten die Eisbären gegen vor allem im Angriff brandgefährliche Mannheimer ebenso kompensieren wie das Fehlen der verletzten Routiniers Stefan Ustorf und Denis Pederson. "Wir haben eine Riesen-Saison gespielt", meinte Ustorf, "ich bin einfach nur stolz."

Mit 3:2 ging die Playoff-Serie an die Berliner, die als erstes Team in der DEL-Historie ein entscheidenden fünftes Finalspiel auf heimischem Eis gewinnen konnten.

Dieses Novum wollten die Adler vermeiden, musste etwas abseits des goldenden Konfettiregens aber mitansehen, wie der Pokal an ihnen vorbei ging. "Wir haben die Meisterschaft verloren, und nicht den zweiten Platz gewonnen", resümierte ein frustrierter Mannheimer Kapitän Marcus Kink. In der Kurpfalz hatten man auf den ersten Titel seit 2007 gehofft — und war im vierten Finalmatch bei 5:2-Führung nur 14 Minuten vom Triumph entfernt. Doch die Eisbären kamen zurück, und auch am Dienstag reichte Ronny Arendts Führungstreffer nicht (14.).

Dennoch war für Mittwoch in Mannheim eine Abschlussfeier geplant, nach einem Empfang im Rathaus sollte am Abend in der heimischen Arena die letzte Sause der Saison steigen. Dazu meinte Kink kurz nach der finalen Schlusssirene und Medaillenübergabe in Berlin: "Wenn ich in die Gesichter der Jungs in der Kabine schaue: Da will keiner feiern."

(dpa)
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