Triathlon-EM im niederländischen Stein Damen holen Bronze nach Einzel-Debakel

Stein (sid). Nach dem Debakel im Einzel haben die deutschen Starterinnen zum Abschluss der Triathlon-EM auf der olympischen Kurzdistanz im niederländischen Stein Wiedergutmachung betrieben. Das Frauen-Team mit Anja Dittmer (Neubrandenburg), Christiane Pilz (Rostock) und Barbara Kösser (Leipzig) sorgte mit Bronze hinter der Schweiz und Belgien für ein versöhnliches EM-Ende aus Sicht der Deutschen Triathlon-Union (DTU).

Die deutschen Männer verpassten auf Rang fünf in der Besetzung Maik Petzold (Adelsberg), der bereits auf der Einzelstrecke als Fünfter überzeugte, Daniel Unger, Dirk Bockel (beide Witten) und Christian Weimer (Griesheim) am Sonntag den Sprung aufs Podest knapp. Den EM-Titel sicherte sich Dänemark vor Frankreich und Spanien. Das DTU-Team hatte im Ziel 55 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Besonders für die deutschen Frauen hatte am Samstag der Einzelstart nach 1,5 km Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen im Fiasko geendet. Bei strömendem Regen musste Titelverteidigerin Anja Dittmer aus Neubrandenburg mit einem Kettenschaden auf der Rad-Distanz aufgeben. Die deutsche Meisterin Joelle Franzmann (Trier) stürzte mit dem Rad und musste ebenso alle Titelhoffnungen begraben. Anja Heil aus Griesheim erlitt bei einem Sturz sogar einen Bruch des Unterarms.

Für die besten Einzel-Platzierungen aus deutscher Sicht sorgten somit Christiane Pilz bei den Damen und Nachwuchshoffnung Petzold im Herrenwettbewerb. Pilz, die auf der Radstrecke in den Sturz mit ihrer Teamkollegin Franzmann verwickelt war, erreichte beim Sieg der Belgierin Kathleen Smet mit dem sechten Rang ihr bislang bestes Ergebnis bei einem internationalen Wettkampf und bestätigte ihre A-Kader-Qualifikation.

Bei den Männern war der erst 22-Jährige Petzold von seinem fünften Rang selbst überrascht. "Ich bin ganz erstaunt, wie schnell es in diesem Jahr mit mir bergauf gegangen ist", sagte der Dritte der deutschen Meisterschaft. Auch für seinen Mannschaftskameraden Daniel Unger sah es lange Zeit gut aus. Der Mann aus dem asics-Team lag nach dem Schwimmen in Führung, brach jedoch auf den letzten Kilometern der Laufstrecke ein und musste sich schließlich mit Rang 28 zufrieden geben. Olympia-Kandidat Andreas Raelert (Rostock) war trotz Fieber an den Start gegangen, musste seinem körperlichen Zustand wie Unger auf der Laufstrecke aber Tribut zollen und gab schließlich auf.

Es siegte der ehemalige britische Junioren-Weltmeister John Andrew vor Titelverteidiger Reta Hug aus der Schweiz. Das deutsche Triathlon-Ass Lothar Leder (Darmstadt) verzichtete auf einen Start in Stein und nahm stattdessen am Sonntag am lukrativeren Ironman in Roth teil.

(RPO Archiv)
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