Bei der DTM in Nürnberg nicht zu schlagen: Winkelhock feiert auf Opel ersten Saisonsieg
München (dpa). Neuartige Flügeltüren haben Joachim Winkelhock in seinem Opel am Sonntag zum lang ersehnten ersten Sieg bei den Deutschen Tourenwagen Masters (DTM 2000) getragen.
Auf dem Nürnberger Norisring lag der frühere Le-Mans-Sieger aus Korb beim fünften Lauf der Saison am Sonntag auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs 5,8 Sekunden vor Routinier Klaus Ludwig aus Roisdorf im Mercedes-Benz. Dritter wurde Winkelhocks Markenkollege Manuel Reuter (Mainz). „Es ist ein tolles Gefühl - dieser erste Sieg für mich im Opel“, erklärte der glückliche Gewinner.
Im zweiten Lauf dominierte schließlich der Auftakt-Doppelsieger am Hockenheimring, Bernd Schneider (St. Ingbert), auf seinem Mercedes- Benz CLK. Reuter, der diesmal Zweiter wurde, hat nunmehr in der Gesamtwertung nach dem von knapp 100 000 Zuschauern besuchten dritten Rennwochenende bei 79 Punkten drei Zähler Rückstand auf Schneider (82). Dritter im zweiten Durchgang wurde Routinier Ludwig. Joachim Winkelhock belegte den vierten Rang vor den 74 000 Motorsportfans im „fränkischen Monaco“ und schob sich im Gesamtklassement mit 67 Punkten auf Rang drei vor.
Dabei wurde ihm der feuchte Untergrund beim Reifen-Vabanque zum Verhängnis. Zunächst erwischte Winkelhock den besten Start, doch als die Strecke kurz darauf abtrocknete und die Teams auf Trockenreifen wechselten, entschied sich der Schwabe drei Runden nach Schneider zum Reifenwechsel und verlor entscheidende Sekunden. „Ich bin zu spät rein“, bekannte Winkelhock, während Sieger Schneider den Erfolg „an das gesamte Team“ weiterreichte. Sein Mut, als Erster an die Box zu fahren, zahlte sich für den Mann im 450 PS starken Silberpfeil aus.
Im ersten Lauf des Doppelrennens war Winkelhock zuvor das Glück noch hold gewesen. Zunächst schüttelte er Marcel Tiemann (Soltau/ Mercedes) ab, der sich drehte und Winkelhocks Heck touchierte. Schließlich vermochte Ludwig nicht rechtzeitig Tiemann zu passieren und verlor wertvolle Zeit bei seiner Aufholjagd. Dennoch zeigte sich der 50-Jährige „sehr zufrieden. Mehr war einfach nicht drin.“
Auch nicht für Manuel Reuter, der zuvor in Oschersleben zwei Mal gesiegt hatte. Immerhin erkämpfte sich der 28-Jährige aus Mainz in seinem Opel Astra V8 Coupe nach Rang drei noch den zweiten Rang und freute sich, den Zuschauern „ein tolles Rennen geboten zu haben“. Geärgert hatte er sich zuvor über Ludwig, hinter dem er im ersten Rennen noch ins Ziel gegangen war: „Das war in der Fahrerbesprechung so nicht vorgesehen. Er hat mich zwei Mal in den Dreck geschickt.“ In einem spannenden Finish hielt er den Rückstand auf Schneider dann noch in Grenzen und verhinderte erstmals einen Doppelsieg der etablierten Teams.
Nach sechs Rennen weisen Mercedes und Opel je drei Siege auf und dokumentieren die Ausgeglichenheit der Rennserie. Die beste Audi- Platzierung des Wochenendes erzielte der Däne Kris Nissen im Abt-Audi TT-R mit Rang 14 im zweiten Durchgang.