Ehemaliger Box-Wetlmeister Arthur Abraham kämpft gegen sein Karriereende

Offenburg · Ex-Weltmeister Arthur Abraham kämpft am Samstag in Offenburg um seine allerletzte Chance auf einen WM-Fight. Verliert der 38-Jährige gegen den Dänen Patrick Nielsen, ist wohl endgültig Schluss.

 Arthur Abraham

Arthur Abraham

Foto: dpa, soe

Es ist seine letzte Chance. Wieder einmal. Aber diesmal wirklich. Seit zwei Jahren kämpft der einst als "König" gefeierte Arthur Abraham fast schon verzweifelt gegen sein Karriereende an. Am Samstag (ab 22 Uhr/Sport1) heißt es für den Ex-Weltmeister erneut: Verlieren verboten. Bei einer Niederlage im beschaulichen Offenburg gegen den Dänen Patrick Nielsen droht seiner ruhmreichen Laufbahn endgültig ein glanzloses Ende.

"Ich habe alles erreicht, hätte längst aufhören können, doch ich liebe diesen Sport, möchte noch einmal Weltmeister werden - und dann kann ich aufhören", sagte der Supermittelgewichtler. Siegt Abraham (38), ist er nicht nur International-Champion des Weltverbandes WBO, sondern hat laut Promoter Nisse Sauerland auch beste Chancen, bald wieder um einen WM-Gürtel zu boxen. Der Name Abraham zieht noch immer im Boxsport. "Klar ist, dafür muss ich Nielsen schlagen", sagte Abraham: "Und das werde ich auch."

Abraham, der 46 seiner 52 Profikämpfe gewann, hat einen klaren Plan. "Zwei bis drei Kämpfe - nicht mehr lange, dann ist Schluss", sagte er jüngst dem Boxsport-Magazin. Noch vor seinem 40. Geburtstag will er die Boxhandschuhe an den Nagel hängen. Am liebsten als Weltmeister.

Aber Abraham darf sich nichts vormachen. Seine Leistungen in der Vergangenheit, vor allem der schmachvoll verlorene Fight im Juli 2017 gegen den Briten Chris Eubank Jr. zeigten, dass seine beste Zeit hinter ihm liegt. Damals hatte Abraham ernsthaft über ein Karrierende nachgedacht.

Immer wieder wurde er nach dem Verlust des WBO-Gürtels 2016 zurückgeworfen, trachtet nun aber nach dem großen Comeback. Warum sollte es gegen Nielsen gelingen? "Wir sind im Boxsport. Es gibt gute und schlechte Zeiten. Aus den schlechten Zeiten muss man lernen und damit umgehen können - und es dann wieder besser machen", sagte Abraham. Aber der gebürtige Armenier boxt nicht nur für sich, sondern für einen langjährigen Wegbegleiter: "Der Sieg wird mein Geschenk für meinen Trainer Ulli Wegner zum Geburtstag." Wegner war am Donnerstag 76 Jahre alt geworden.

Der Coach selbst geht den möglicherweise letzten Kampf seines Schützlings recht nüchtern an. Die alten Zeiten, die großen Triumphe wie der zur Heldentat hochstilisierte "Blut-Sieg" gegen den Kolumbianer Edison Miranda im Jahre 2006 sind lange Geschichte. Nielsen ist die Gegenwart.

"Wir wollen uns keine Illusionen machen", sagte Wegner bei Sport1: "Niederlagen können wir uns nicht erlauben. Wenn wir das Ding verlieren, kann der Trainer einpacken und der Aktive auch."

Es ist die allerletzte Chance. Diesmal aber auch wirklich.

(sid)
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