Schnellstes deutsches Debüt beim Marathon Arne Gabius läuft in die Geschichtsbücher

Frankfurt/Main · Arne Gabius hat als Neunter in Frankfurt deutsche Marathon-Geschichte geschrieben. Der Tübinger schaffte in 2:09:32 Stunden die beste Zeit, die bisher keinem deutschen Debütanten über die 42,195 Kilometer lange Strecke gelungen ist.

Gabius mit schnellstem deutschen Marathon-Debüt
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Foto: dpa, rho nic

Der 33-jährige Gabius ist damit seit Sonntag die Nummer vier in der ewigen deutschen Marathon-Liste.

"Es war toll und ist gut gegangen. Ich habe jeden Kilometer auf die Uhr geschaut", sagte Gabius im hr-Fernsehen, der sich für seinen Coup belohnen will: "Ich werde in Florida Urlaub machen. Mit warmem Sand an den Füßen statt Laufschuhen." Der Mediziner war 2012 Vize-Europameister über die 5000-Meter-Distanz geworden.

"Ich bin konstant unter drei Minuten gelaufen, und ich bin nicht langsamer geworden", sagte Gabius zu seinem Kilometerschnitt. "Nach 32 Kilometern war ich allein. Ich wusste, dass es auf 2:10 hinausläuft." Mit erhobenen Armen rannte der Mediziner auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle ins Ziel. "Das konnte ich genießen und mit den Leuten feiern."

Kiptoo gewinnt

Sieger bei der 33. Auflage des Frankfurter Stadtrennens wurde Mark Kiptoo (2:06:49 Stunden). Den kenianischen Dreifach-Triumph machten Mike Kigen (2:06:59) und Gilbert Yegon (2:07:08) perfekt. Die Entscheidung fiel auf dem letzten Kilometer vor der Festhalle, als der letztjährige Zweitplatzierte Kiptoo die meisten Kraftreserven hatte.

Gabius hatte sich mit einer eher ungewöhnlichen Taktik auf sein Marathon-Debüt vorbereitet. "Ich habe teilweise fast komplett auf Kohlenhydrate verzichtet, um im Training meinen Fettstoffwechsel zu trainieren und im Marathon länger ohne Zufuhr von Energie auszukommen", sagte er.

Der Vize-Europameister hatte sich in nur neun Wochen akribisch auf den Marathon vorbereitet. Seine Ankündigung, auf Anhieb "Richtung 2:10" zu laufen, hatte in der Leichtathletik-Szene für Aufsehen und auch Skepsis gesorgt.

Bei den Frauen zeigte die Hamburgerin Mona Stockhecke (31) als beste deutsche Läuferin eine starke Leistung und lief persönliche Bestleistung. Die promovierte Klimageologin wurde in 2:33:50 Stunden Achte. Den Sieg ließ sich die Äthiopierin Aberu Kebede (2:22:22) nicht nehmen. Dahinter kamen Sharon Cherop (Kenia/2:23:44) und Ashete Bekere (Äthiopien/2:24:59) ins Ziel in die Festhalle.

Titelverteidiger Vincent Kipruto (Kenia), der 2013 in Frankfurt in einer Zeit von 2:06:15 Stunden gewonnen hatte, musste nach rund 30 Kilometern abreißen lassen. Der mitfavorsierte Dubai-Gewinner Tsegaye Mekonnen aus Äthiopien hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits aus der Spitzengruppe verabschiedet. Der 19-Jährige gilt als Shootingstar der Marathonszene und hält seit Januar 2014 den inoffiziellen Junioren-Weltrekord (2:04:32).

(sid/dpa)
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