53. Vierschanzentournee Ahonen will vier Springen gewinnen

Garmisch-Partenkirchen (rpo). Janne Ahonen auf den Spuren von Sven Hannawald: Mit dem Erfolg zum Auftakt der 53. Vierschanzentournee in Oberstdorf baute der 27-Jährige aus Lahti seine Erfolgs-Bilanz auf acht Siege in neun Weltcups aus. Wie der zurzeit pausierende Hannawald vor drei Jahren will nun auch der Finne den Neujahrs-Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen (13.45 Uhr/bei uns im LIVE!-Ticker) sowie in Innsbruck und Bischofshofen gewinnen.

"Das Ding schaukelt Janne locker heim", meinte Hannawald als Zaungast in Oberstdorf. "Der hat in diesem Winter schon achtmal gewonnen. Mich hat er damit schon mal im Sack. Ich hatte doch nur vier Siege." Das war bei der 50. Auflage der Traditions-Tour (2001/02), und der Skispringer vom SC Hinterzarten war damit der Erste und bislang Einzige, dem der Gewinn des Tournee-Grand-Slam gelang.

Ganz einfach

"Im Moment ist alles so einfach für mich. Die ganze Sache macht mir riesigen Spaß. Die Sprünge gelingen ganz leicht, und ich liebe es, zu siegen", sagt Ahonen. "Na klar will ich versuchen, alle vier Springen zu gewinnen. Aber dafür ist noch viel Arbeit zu leisten. Bis Bischofshofen ist es noch ein weiter Weg. Und alle warten doch nur auf einen Fehler von mir."

Das freilich seit Saisonbeginn vergeblich. "Der Ahonen macht einfach alles richtig", sagt zum Beispiel Adam Malysz. Der Pole, Dritter in Oberstdorf, gilt als größter und vermutlich einziger ernsthafter Rivale des Finnen. Und Malysz redet sich stark: "Es geht mir von Tag zu Tag besser. Mein Rückstand zu Ahonen wird immer geringer. Mir fehlt nur noch ein ganz kleines Stück."

Derartige Kampfansagen lassen Ahonen kalt. Selbst Jubelszenen sind beim "Eisvogel" der Schanzen verpönt, eine kleiner Fingerzeig tat"s in Oberstdorf auch. Der ehemalige Junioren-Weltmeister (1993) taut allenfalls auf, wenn er über seine große Leidenschaft abseits der Schanze spricht: das Dragster-Rennen. Seine Bestmarke liege so "knapp über 300 Stundenkilometer", berichtet Ahonen und fügt stolz hinzu: "Von 0 auf 100 in 0,9 Sekunden. Das ist schon ganz schön schnell und macht mir riesigen Spaß."

Ahonen ist aber auch der perfekte Familienmensch, geht gerne mit Ehefrau Tiia in Lahti einkaufen und ist dem dreijährigen Sohn Mico ein liebevoller Vater. Das nagelneue Haus in Hollola unweit der Schanzen von Lahti ist groß und prunkvoll und soll mehr als 600.000 Euro gekostet haben. Einen Teil der Summe hat Ahonen bereits wieder eingesprungen. Mit den 20.000 Euro von Oberstdorf steht er mit insgesamt 110.000 Euro an der Spitze der Preisgeld-Liste des Ski-Weltverbandes FIS.

(sid)
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