Persönlich Frans Timmermans ... hält eine emotionale Rede

Er konnte seine Emotionen nur schwer kontrollieren, als er in der Nacht zu gestern zu seiner Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) ansetzte. Er sollte zum Absturz von Flug MH17 in der Ukraine sprechen. Und der niederländische Außenminister Frans Timmermans fand deutliche Worte gegen Russland und die Separatisten.

Bei dem mutmaßlichen Abschuss einer malaysischen Passagiermaschine waren vergangene Woche 193 Niederländer gestorben. "Der Tod von beinahe 200 meiner Landsleute hat ein Loch in das Herz der niederländischen Nation gerissen, er hat Trauer, Wut und Verzweiflung ausgelöst. Trauer über den Verlust geliebter Menschen, Wut über die Gräueltat, ein ziviles Flugzeug abzuschießen, und Verzweiflung darüber, mit anzusehen, wie quälend langsam die Arbeit voranging, die Absturzstelle zu sichern und die Leichen der Opfer zu bergen", sagte Timmermans, der seit 2012 Außenminister ist. Immer wieder muss er um Fassung ringen. Von seinen Landsleute wird er in sozialen Netzwerken für diese emotionale Rede gelobt. Es scheint, als sei es für viele eine Befreiung, dass ihre Trauer und Wut nun in Worte gefasst wird.

Der russischen Regierung warf der Sozialdemokrat vor, dass sie ihrer Verantwortung nicht gerecht werde, die Separatisten zur Kooperation zu zwingen. Fassungslos wandte sich der 53-Jährige, an die UN-Vertreter: "Stellen Sie sich vor, Sie erfahren, dass Ihr Mann getötet wurde, und dann, zwei oder drei Tage später, sehen Sie Bilder, wie irgendein Verbrecher den Ehering von seiner Hand stiehlt."

Bis an sein Lebensende werde er nicht verstehen, dass die Leichen für ein politisches Spiel missbraucht wurden. "Erlaubt uns, die sterblichen Überreste der Opfer nach Hause zu ihren Familien zu bringen", sagte der Außenminister von der internationalen Gemeinschaft. Nur wenige Stunden später forderte Timmermans von der Europäischen Union klare Sanktionen gegen Russland.

(RP)
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