Flüchtlinge Ungarn verlangt Solidarität der EU in Flüchtlingsfrage

Budapest · Im Streit um die Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU beklagt Ungarn eine Überlastung und fordert mehr Solidarität der Mitgliedstaaten.

 Eine Gruppe Migranten in der Nähe des ungarischen Ortes Szeged.

Eine Gruppe Migranten in der Nähe des ungarischen Ortes Szeged.

Foto: dpa, tothim sh

Die EU ignoriere Hinweise auf die stark genutzte Flüchtlingsroute über den Balkan, auf der Ungarn liegt, sagte Außenminister Peter Szijjarto am Donnerstag im Fernsehen. Stattdessen habe Brüssel sich zuletzt vor allem um die Situation an den Mittelmeerküsten gekümmert. Dies sei "inakzeptabel und unverständlich".

Szijjarto bekräftigte, dass sein Land keine EU-Regeln in der Flüchtlingsfrage suspendiert habe. Es sei aber ein Problem, das elf EU-Staaten insgesamt 15.000 illegale Einwanderer nach Ungarn abschieben wollten, obwohl diese nicht über Ungarn, sondern zuerst über Griechenland eingewandert seien. Dem Dubliner Abkommen zufolge ist dasjenige EU-Land für Asylanträge zuständig, in dem Flüchtlinge erstmals europäischen Boden betreten.

Dem Minister zufolge bitte Ungarn um Geduld, weil die Aufnahmekapazitäten derzeit nicht ausreichten. Ungarns Weigerung, aus anderen EU-Staaten abgeschobene Flüchtlinge aufzunehmen, war in Brüssel und von der deutschen Bundesregierung heftig kritisiert worden.

(dpa)
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