Nach vereitelten Anschlägen in Deutschland Terrorverdächtiger arbeitete am Frankfurter Flughafen

Hamburg/Frankfurt (RPO). Einer der im Sauerland festgenommenen terrorverdächtigen Islamisten hat laut Medienbericht mehrere Jahre lang in einem sicherheitsrelevanten Bereich der Deutschen Bahn auf dem Frankfurter Flughafen gearbeitet. Der Türke Adem Y. sei auf dem Airport-Bahnhof mit der Überwachung des Zugverkehrs beauftragt gewesen.

Terror-Razzia in Ulm
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Foto: ddp

Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab berichtete, war Adem Y. aus Langen in Hessen von 1997 bis 2002 bei der DB Sicherheit beschäftigt. Unter anderem sei er auf dem Bahnhof des Frankfurter Flughafens eingesetzt gewesen, um dort den Zugverkehr zu überwachen.

Der Frankfurter Flughafen gilt als eines von mehreren möglichen Anschlagszielen, das die drei Männer ins Auge gefasst hatten. Adem Y. habe nach Erkenntnissen der Fahnder zudem in Hessen eine zentrale Rolle bei Rekrutierungen der "Islamischen Dschihad Union" (IJU) für Ausbildungslager in Pakistan gespielt, berichtete das Magazin weiter. Er sei "Kristallisationspunkt der Gruppe für die Region Frankfurt und Hessen" gewesen, sagte der Leiter des hessischen Landeskriminalamtes, Peter Raisch.

Die Bundesanwaltschaft versuche derzeit, in Pakistan die möglichen Hintermänner der Anschlagspläne zu identifizieren. Dabei prüfe sie Hinweise, dass es sich bei einem der beiden Kontaktmänner der deutschen Islamisten um einen hochrangigen IJU-Funktionär namens Nasmedin Zhalolov handeln könnte, berichtete der "Spiegel".

Die Ermittlungen würden dadurch erschwert, dass sich zwei der acht deutschen Beschuldigten derzeit im Ausland aufhielten: der Neunkirchener Zafer S., dessen letzter bekannter Aufenthaltsort Ägypten sei, sowie der Ulmer Attila S., der sich in der Türkei befinde. Attila S. gilt als enger Freund des Hauptverdächtigen Fritz G.. Anfang des Jahres hatte G. nach einer Hausdurchsuchung in einer Erklärung bei der Polizei jegliche Verwicklung in Straftaten abgestritten: "Ich bin unschuldig. Ich habe weder eine Straftat geplant oder verübt", schreibt der "Spiegel".

(afp)
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