Renate Künast macht Wahlkampf "Kanzlerin kann ich auch"

Berlin (RPO). In Berlin tobt der Wahlkampf. Fünf Monate dauert es noch bis zum Tag X, an dem die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus stattfindet. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Renate Künast, zeigt sich angesichts des Höhenflugs ihrer Partei überaus selbstbewusst.

Renate Künast auf dem Berliner Landesparteitag
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Im Gespräch mit der "B.Z." sagte sie auf die Frage, ob sie sich auch vorstellen könne, Kanzlerin zu werden: "Kanzlerin kann ich auch. Zutrauen würde ich es mir, ja. Aber jetzt werde ich Regierende Bürgermeisterin".

Auf ihr loses Mundwerk ist die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag der Zeitung zufolge stolz. So habe sie sich in ihrer Partei durchgesetzt, betonte sie. "Frech kommt weiter", fügte sie in dem Interview hinzu. Sie habe als "kleines, schüchternes Mädchen in der Politik angefangen. Und hab mir alles nach und nach erarbeitet".

Dass Künast so freudiges Selbstbewusstsein demonstrieren kann hängt auch mit dem Höhenflug ihrer Partei zusammen. Nach ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz legte die Öko-Partei in den Umfragen auch bundesweit deutlich zu.

Laut ZDF-Politbarometer verbesserten sie sich in der Sonntagsfrage auf 19 Prozent, das sind 4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Verluste hingegen verzeichneten sowohl die CDU/CSU mit 34 Prozent (minus 2) als auch die SPD mit 28 Prozent (minus 1) und die Linke mit 8 Prozent (minus 1), wie das ZDF am Freitag in Mainz mitteilte. Die FDP käme unverändert auf 5 Prozent, die sonstigen Parteien zusammen auf 6 Prozent.

Bei der Bewertung verschiedener Koalitionsmodelle auf Bundesebene erhält ein Bündnis aus SPD und Grünen die größte Zustimmung: Eine solche Koalition fänden 48 Prozent der Befragten gut (schlecht: 36 Prozent, egal: 13 Prozent). Knapp dahinter liegt mit 46 Prozent Zustimmung eine große Koalition aus Union und SPD (schlecht: 32 Prozent, egal: 19 Prozent). Ein schwarz-grünes Bündnis befürworten 34 Prozent (schlecht: 44 Prozent, egal: 18 Prozent). Eine Wiederauflage von Schwarz-Gelb fände lediglich die Unterstützung von 20 Prozent der Befragten, 59 Prozent lehnten sie ab (egal: 18 Prozent).

Für das ZDF-Politbarometer befragte die Forschungsgruppe Wahlen vom 29. bis 31. März 2011 telefonisch 1.283 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

(DDP/pst)
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