Terrorverdächtiger äußerte sich in Interview Fritz G. forderte Toleranz in Deutschland

Hamburg (RPO). In der vergangenen Woche wurde Fritz G. verhaftet, weil er Bombenanschläge auf den Frankfurter Flughafen und die Militärbasis Ramstein verüben wollte - noch vor zwei Monaten hatte er in einem Interview mehr Toleranz in Deutschland gefordert.

Terrorpläne: Hier lebte einer der Verdächtigen
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Foto: ddp

"Ich verlange nur, dass man mich so leben lässt. Dass man jemanden so lange in Ruhe lässt, solange er selber niemanden beeinträchtigt", sagte der 28-Jährige laut einer Vorabmeldung am 13. Juli in einem Telefongespräch mit dem "stern".

Das Magazin hatte während einer Recherche über islamistische Gefährder mit Fritz G. gesprochen. Ihm war damals vorgeworfen worden, mit zwei Bekannten am 31. Dezember 2006 eine US-Kaserne in Hanau ausspioniert zu haben.

Fritz G. bestritt die Vorwürfe: "Wir haben einen Platz mit Aussicht gesucht, es war Silvester", sagte er dem Bericht zufolge. Während des Gesprächs wurde er demnach bereits heimlich mit großem Aufwand observiert. Alleine für seine Überwachung seien 120 Beamte des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg eingesetzt gewesen, berichtete das Magazin.

Für die technische Ausstattung dieser Operation habe das LKA 750.000 Euro zusätzlich investieren müssen, die beteiligten Beamten hätten 65.000 Überstunden geleistet.

Am Dienstagabend hatte sich die Islamische Dschihad Union (IJU) zu den in der vergangenen Woche vereitelten Terroranschlägen bekannt. Nach Informationen des "stern" gehörten auch Kirchen zu den möglichen Anschlagszielen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums hätten die Anschläge Ende 2007 verübt werden sollen.

(ap)
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