Polizeigewalt in Kiew USA erwägen Sanktionen gegen Ukraine

Washington/Kiew · Nach den gewaltsamen Polizeieinsätzen gegen pro-europäische Demonstranten in Kiew prüfen die USA mögliche Sanktionen gegen die Ukraine. Die US-Regierung ziehe "bestimmte politische Optionen in Betracht, darunter auch Sanktionen", sagte Außenamtssprecherin Jennifer Psaki am Mittwoch.

Polizei rückt auf den Unabhängigkeitsplatz vor
11 Bilder

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Noch sei aber keine Entscheidung getroffen worden. US-Außenminister John Kerry hatte sich zuvor "angewidert" über die Polizeigewalt geäußert. Diese sei "weder akzeptabel, noch ziemt es sich für eine Demokratie", sagte Kerry.

Spezialeinheiten waren in der Nacht zum Mittwoch auf den Unabhängigkeitsplatz in Kiew vorgerückt, den Hauptort der massiven Proteste gegen die ukrainische Regierung. Die Beamten setzten Schlagstöcke gegen Demonstranten ein und rissen Barrikaden ein. Unter dem Druck der Regierungsgegner zogen sich die Polizisten später wieder zurück. Der Unmut der Opposition richtet sich gegen die Entscheidung des pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, das lange vorbereitete Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht zu unterzeichnen.

Rund 5000 Regierungsgegner wappneten sich am Mittwochabend auf dem Maidan genannten Platz für einen weiteren Polizeieinsatz. Mit Schaufeln schütteten sie Schnee zu neuen Barrikaden auf und verstärkten die Bollwerke mit Sandsäcken, Metallstangen und Ästen. "Ich habe keine Angst, wir sind viele", sagte ein 25-jähriger Demonstrant der Nachrichtenagentur AFP. "Der Präsident hat dagegen große Angst."

(AFP)
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