Terror in Nahost Im Gazastreifen kämpfen Islamisten gegen Islamisten

Gaza · Mitglieder der radikalislamischen Organisationen "Hamas" und "Islamischer "Dschihad sind im Gazastreifen selbst Opfer von Terrorattacken geworden. Wer die Angriffe ausgeführt hat, ist noch unklar. Es werden aber salafistische Extremisten als Drahtzieher vermutet.

 Die Attacken in Gaza richteten sich gegen die "Hamas" und Mitglieder des "Islamischen Dschihad"

Die Attacken in Gaza richteten sich gegen die "Hamas" und Mitglieder des "Islamischen Dschihad"

Foto: afp, MA/EIS

Bei koordinierten Angriffen im Gazastreifen sind am Sonntag mehrere Mitglieder der bewaffneten Zweige der radikalislamischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad ins Visier mutmaßlicher Salafisten geraten. Die Polizei im Gazastreifen sprach von einem "Sachschaden" und wies zunächst niemandem die Schuld für die Attentate zu. Sie erklärte aber, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Nach Angaben von Augenzeugen explodierten fünf Fahrzeuge, die jeweils Mitgliedern der Al-Kassam-Brigaden und der Al-Kuds-Brigaden gehörten.

Augenzeugen zufolge explodierten die Autos am frühen Morgen gegen 06.30 Uhr Ortszeit im Norden von Gaza-Stadt vor den Häusern ihrer Besitzer. Verletzt wurde niemand. Zunächst übernahm auch niemand die Verantwortung dafür. In den vergangenen Monaten hatte es aber bereits ähnliche Angriffe gegeben, für die salafistische Extremisten verantwortlich gemacht werden. Einige von ihnen behaupten, Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu haben, das ist Experten zufolge aber unklar.

Die Angriffe vom Sonntagmorgen könnten vor allem wegen der sehr frühen Uhrzeit eine Art Warnung an die verbündeten Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad sein. Die Salafisten werfen der Hamas vor, dass sie das Leben in dem von ihr beherrschten Gazastreifen nicht streng dem islamischem Recht unterwirft.

(AFP)
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