"Negative Entwicklung" in den Niederlanden Ratingagentur droht mit Entzug der Bestnote

Den Haag · Nach dem Scheitern des Sparhaushalts in den Niederlanden und dem Rücktritt der Regierung hat die US-Ratingagentur Fitch dem Land mit dem Entzug der Bestnote gedroht.

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Foto: AP

Es sei "unwahrscheinlich", dass es den Niederlanden gelinge, das Staatsdefizit unter die EU-Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu drücken, erklärte die Agentur am Mittwoch. Fitch rechnet mit einem Defizit von 4,5 Prozent des BIP für das Jahr 2012. Auch im kommenden Jahr drohe das Drei-Prozent-Ziel verfehlt zu werden.

Der Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte sei "eine negative Entwicklung", erklärte die Ratingagentur. Die Möglichkeit sei "begrenzt", dass es Rutte gelinge, vor dem Ablauf der EU-Frist am 30. April im Parlament mit Hilfe der Opposition die Sparpläne durchzubringen. Fitch will nach eigenen Angaben bis zum Ende des zweiten Quartals die Kreditwürdigkeit überprüfen.

Bislang zählen die Niederlande neben Deutschland zu den wenigen EU-Staaten, die noch mit der Bestnote AAA bewertet werden. Rutte hatte am Montag den Rücktritt seiner liberal-konservativen Minderheitsregierung eingereicht, nachdem ihm der Rechtspopulist Geert Wilders die Gefolgschaft beim Sparkurs verweigert hatte. Wilders Freiheitspartei hatte bis dahin die Regierung unterstützt.

(AFP)
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