"Die Achse des Bösen vernichten" Irak-Krieg: Wie alles begann

Düsseldorf (rpo). Am 20. März 2003 begann der Krieg gegen den Irak. US-Präsident George W. Bush rechtfertigte die Angriffe damit, die Achse des Bösen und im Besonderen Saddam Hussein vernichten zu wollen. Doch auch ein Jahr nach dem Krieg ist es den US-Truppen nicht gelungen, eine halbwegs funktionierende Ordnung im Land herzustellen. Wir lassen die Ereignisse Revue passieren und zeigen auf, welche Folgen des Krieges bis heute zu spüren sind.

US-Präsident George W. Bush sorgte bereits ein knappes Jahr vor den Angriffen auf den Irak weltweit für Schlagzeilen. In seiner Rede an die Nation am 29. Januar 2002 bezeichnete er die Landstriche um den Irak, Iran und Afghanistan als "Achse des Bösen". Die Botschaft war klar. Es gibt nur gut oder böse. Saddam Hussein gehörte zu den Bösen, also musste er vernichtet werden.

Doch Bush konnte nicht einfach losschlagen. Er brauchte die Zustimmung des Kongresses. Die Sitzung war im Oktober 2002 angesetzt. Für Bush war der Irak mittlerweile "die größte Gefahr der Welt", er sprach von "hochrangigen Kontakten zwischen der El Kaida und Saddam" und von "Arsenalen biologischer und chemischer Waffen, die Millionen töten könnten". Dabei stützte sich Bush auf Informationen des Geheimdienstes. Im Oktober traf sich der Präsident mit dem Chef der Waffeninspekteure, Hans Blix. Seine Worte waren deutlich: Die Waffenkontrolleure könnten nicht ewig suchen. Damit war das Ultimatum ausgesprochen.

Auf der Suche nach Unterstützung

Konkret wurde es dann am 28. Januar 2003. Erneut hielt US-Präsident Bush eine Rede an die Nation. Zuvor stockten die Verhandlungen mit dem Sicherheitsrat. In seiner Rede warnte er wieder vor Gefahren eines Angriffs mit Massenvernichtungswaffen. Dann fielen die Worte: "Der britische Geheimdienst hat erfahren, dass Saddam Hussein kürzlich signifikante Mengen Urans in Afrika suchte." Bush war zudem auf der Suche nach Unterstützung der UN, wollte rechtfertigen, dass das Regime Saddam gestürzt werden müsse.

Am 18. März stelle Bush der irakischen Führung ein Ultimatum von 48 Stunden und drohte bei Nichterfüllung mit einem Krieg. Hussein und seine Söhne sollen das Land umgehend verlassen, forderte Bush in einer Fernsehansprache.

Indes erklärte Bundeskanzler Schröder in einer Fernsehansprache, dass das Ausmaß der irakischen Bedrohung keinen Krieg rechtfertige. Schröder sagte Bush jegliche Unterstützung für einen Miltärschlag ab, was ein Zerwürfnis zwischen beiden Länderchefs nach sich zog. Unterdessen reagierte auch Saddam Hussein auf das Ultimatum und wies es zurück.

In der Nacht des 20. März fielen erste Bomben auf Bagdad. Der Krieg hat begonnen.

Chaos und Unsicherheit

Knapp acht Wochen später wurde er offiziell für beendet erklärt. Übrig bleibt jedoch ein völlig instabiles Land, dessen Volk nach Unterstützung und Orientierung verlangt. Doch die Amerikaner sind mit der Nachkriegsverwaltung völlig überfordert. Immer wieder gibt es Angriffe auf US-Militärs.

Im Folgenden haben wir die Chronologie der Ereignisse detailliert zusammengestellt, zeigen die wichtigsten Momente in diversen Bilddokumentationen auf, rollen die Festnahme Husseins auf und lassen einen Irak-Experten erklären, wie sich die Lage im Irak in Zukunft entwickeln wird.

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