Guatemalas Ex-Machthaber Gericht hebt Urteil gegen Ríos Montt auf

Guatemala-Stadt · Guatemalas Verfassungsgericht hat das Urteil gegen den früheren Militärmachthaber Efraín Ríos Montt aufgehoben. Die Verurteilung zu 80 Jahren Haft wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei nichtig, teilte das Gericht am Montag (Ortszeit) mit.

 Das oberste Gericht von Guatemala hat das Völkermordurteil gegen den früheren Präsidenten Efrain Rios Montt aufgehoben.

Das oberste Gericht von Guatemala hat das Völkermordurteil gegen den früheren Präsidenten Efrain Rios Montt aufgehoben.

Foto: ap

Es gab damit mit einem Votum von drei zu zwei Stimmen einem Antrag der Verteidigung statt, die sich während der Verhandlung in ihren Rechten beschnitten sah. Die Schlussphase der mündlichen Verhandlung muss deshalb nun wiederholt werden.

Ein Gericht in Guatemala-Stadt hatte den 86-Jährigen am 10. Mai der Verantwortung für mehrere Massaker an Maya-Ureinwohnern während seiner Herrschaft zwischen 1982 und 1983 für schuldig befunden.

Bei den Verbrechen im Departamento Quiché im Norden des Landes wurden bei 15 Massakern 1771 Ixil-Maya umgebracht. Mit Ríos Montt wurde nach Angaben von Aktivisten erstmals weltweit ein Bürger in seinem eigenen Land wegen Völkermords verurteilt. Bisher wurden derartige Urteile nur von internationalen Gerichten gefällt.

(AFP/nbe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort