Mehrere Tests am Wochenende Nordkorea provoziert mit Raketenstarts

Offenbar hat Pjöngjang am Sonntag schon wieder eine Rakete abgefeuert - die vierte innerhalb von zwei Tagen. Die USA warnen das nordkoreanische Regime. Was es mit den neuen Tests bezwecken will, ist unklar. Die Lage ist angespannt.

Nach Medienberichten feuerten Nordkoreas Streitkräfte am Sonntag erneut eine Rakete von kurzer Reichweite von der Ostküste abgefeuert. Die Rakete sei ins Japanische Meer (Ostmeer) gefallen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärs. Es sei unklar, um welche Art von Rakete es sich gehandelt habe.

Erst am Samstag hatte Nordkorea nach südkoreanischen Angaben drei Lenkraketen von kurzer Reichweite in Richtung Japanisches Meer abgeschossen. Nordkoreas Militär testet regelmäßig Kurzstreckenraketen. Die Lage in der Region gilt seit dem dritten nordkoreanischen Atomtest im Februar als sehr angespannt.

USA warnt vor verstärkter Isolation

Was der Norden mit den Raketentests bezwecken wolle, sei nicht bekannt, sagte der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums am Samstag. Südkorea werde Nordkorea sorgfältig beobachten, falls es zu einer Provokation kommen sollte.

Die USA erklärten in einer Reaktion auf die Raketenstarts, Drohungen oder Provokationen würden die internationale Isolation Nordkoreas nur verstärken.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel bleibt nach den Drohgebärden Pjöngjangs im April und dem Abzug aller nordkoreanischen Arbeiter aus der bisher gemeinsam betriebenen Sonderwirtschaftszone Kaesong weiterhin angespannt.

Drohungen in Serie

Pjöngjang führt regelmäßig Raketentests aus. Im März hatte Nordkorea zwei Kurzstreckenraketen, vermutlich vom Typ KN-02, an seiner Ostküste abgefeuert. Experten glauben, das abgeschottete kommunistische Land wolle damit die Zielgenauigkeit und Reichweite seiner Waffen verbessern. Vor kurzem hatte das Land nach Angaben der USA zwei für einen möglichen Test bestimmte Mittelstreckenraketen von der Startrampe abgezogen.

Die Regierung in Pjöngjang hatte im April die gemeinsamen jährlichen Frühjahrsmanöver von US-Streitkräften und südkoreanischem Militär als Anlass genommen, sogar mit einem Atomschlag zu drohen.

Ein Berater des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe kehrte am Freitag von Gesprächen in Nordkorea zurück, ohne jedoch Details bekanntzugeben.

Nach Meinung von Analysten steckte hinter den Drohungen aus Nordkorea auch der Versuch, Washington zu Gesprächen über Hilfe im Gegenzug für eine Abrüstung zu bewegen. Nordkorea war zuvor für seinen jüngsten Atomwaffentest vom Februar von den Vereinten Nationen mit neuen Sanktionen bestraft worden.

(ap/dpa/pst)
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